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Die Fundsache Eine Geschichte für alle, die Wichtigeres zu tun haben
Die Fundsache
Eine Geschichte für alle, die Wichtigeres zu tun haben




Shaun Tan

Aladin Verlag
EAN: 9783848900398 (ISBN: 3-8489-0039-4)
32 Seiten, hardcover, 24 x 32cm, Januar, 2013

EUR 16,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Buchrückseite ist ganz im Stil des Bilderbuches gestaltet: Vergilbte Auszüge aus Physikbüchern als Hintergrund, im Vordergrund eine Postkarte mit dem Jungen und dem "Ding" und einer Nachricht an den Freund Pete, unten Stempel verschiedener Behörden.
Rezension
Am Strand findet der Junge ein merkwürdiges Ding: Riesig, rot, in der Form einer Teekanne, mit sechs kurzen Beinchen, zwei großen Scherenarmen mit Glöckchen, einem rauchenden und einem winkenden Tentakel. Es wirkt traurig und verloren, und niemand kümmert sich darum. So spielt der Junge mit ihm, fragt, ob jemand über das Wesen Bescheid weiß, und nimmt es schließlich am Abend mit nach Hause. Die Eltern bemerken es erst nicht, aber dann verbieten sie, dass das Ding bleibt. Daher versteckt er es und gibt ihm zu essen, doch das ist ja keine Lösung. In der Zeitung findet er die Adresse des Fundbüros. Hier soll er zunächst ein Formular ausfüllen, doch die bürokratische Umgebung scheint dem Ding nicht zu gefallen. Eine Reinigungskraft steckt dem Jungen eine Visitenkarte mit der Zeichnung eines gebogenen Pfeils zu. Gemeinsam suchen die beiden in der Stadt nach dem Zeichen und finden nach langer Suche einen versteckten Ort. Dort gibt es viele fantastische Wesen, und dem Ding scheint der Ort zu gefallen. Es bleibt und der Junge geht allein nach Hause und kümmert sich wieder um seine Kronkorkensammlung.

Ein Bilderbuch des kreativen Autoren und Illustrators Shaun Tan: Jede Seite ist als Collage zusammengesetzt. Als Hintergrund dienen vergilbte Physikbücher mit Tabellen, Symbolen und Zeichnungen; hineinmontiert sind rechteckige Felder mit der Geschichte. Auch hier gibt es viel, das zu den Lehrbüchern passt, denn die dargestellte Welt ist betoniert, gleichförmig, mechanisiert und hat kaum Farben. Hell und lebendig wirkt nur der Ort, an dem sich die fantastischen Wesen tummeln. Die Realität ist mechanisch und stumpf. Erst Fremdes bringt Leben hinein, doch es ist schwer, dafür offen zu sein: Die meisten Gestalten im Buch übersehen das farbenfrohe Wesen, das "Ding". So ist das Buch ein Plädoyer für Offenheit gegenüber Fantasie, Kreativität und Fremdem. Dass das aber nicht leicht ist, wird angedeutet: Auch der Junge selbst beschreibt am Schluss, dass er immer weniger "Fundsachen" bemerkt - hat er sich schon zu sehr angepasst?

Shaun Tan hat dieses Bilderbuch selbst verfilmt und hierfür einen Preis erhalten. Schon drei seiner Bilderbücher wurden für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Auch dieses Buch ist sehr zu empfehlen und ermöglicht mit seinen zahllosen Details dem genauen Betrachter immer wieder neue Entdeckungen.

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hätte er nicht zufällig am Strand nach Kronkorken gesucht, wäre ihm das seltsam aussehende Ding überhaupt nicht aufgefallen. »Hat sich vermutlich verlaufen«, sagt er und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Er will herausfinden, wem es gehört bzw. wo es hingehört. Doch niemand scheint sich für das Problem zu interessieren. Keiner, weder Fremde, Freunde noch Eltern können ihm weiterhelfen. Die meisten nehmen es nicht einmal wahr! Aber ihm tut das Ding leid. Irgendwohin muss es doch gehören! Er geht der Sache nach...