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Die Entschlüsselung der Bilder Methoden zur Erforschung visueller Kommunikation. Ein Handbuch
Die Entschlüsselung der Bilder
Methoden zur Erforschung visueller Kommunikation. Ein Handbuch




Thomas Petersen, Clemens Schwender (Hrsg.)

Herbert von Halem Verlag
EAN: 9783869620435 (ISBN: 3-86962-043-9)
504 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, 2011, 61 Abb., 35 Tab.

EUR 36,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bilder sind seit jeher ein wesentlicher Bestandteil der Massenkommunikation, und es wird ihnen traditionell eine besonders starke Wirkung auf die Meinungsbildung der Mediennutzer zugeschrieben. Das klassische Instrumentarium der Kommunikationswissenschaft ist aber nach wie vor vorwiegend am geschriebenen, allenfalls noch am gesprochenen Wort orientiert. Das gilt vor allem für die empirischen Methoden. Dabei ist in den letzten Jahren eine Vielzahl von spezifischen Methoden zur Analyse der Inhalte, der Rezeption und der Wirkung visueller Kommunikation entwickelt worden. Diese Methoden werden jedoch oft als Unterkategorie von im übrigen vorwiegend aufs Wort konzentrierten Methoden geführt, oder es handelt sich um Anleihen aus benachbarten Disziplinen, deren Nutzen für die Kommunikationswissenschaft nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. In diesem Band werden einige der wichtigsten Verfahren zur Erforschung visueller Kommunikation zusammengetragen und in einer verständlichen Sprache Studenten und solchen Forschern zugänglich gemacht, die keine Experten des jeweiligen Spezialgebietes sind.
Rezension
Dieses Handbuch stellt umfassend Methoden zur Analyse der Inhalte, der Rezeption und der Wirkung visueller Kommunikation vor. Das ist in mehrfacher Hinsicht wichtig: a) Noch immer setzt die Kommunikationsforschung wesentlich bei Wörtern und Texten an, b) längst sprechen wir vom Ende der Gutenberg-Galaxie oder dem sog. iconic turn, demzufolge die (synchronen) Bildwelten die (diachronen) Textwelten in der Postmoderne zunehmend ergänzen, ersetzen und verdrängen, - auch in der Bedeutung für den Rezipienten. Visuelle Kommunikation dominiert zunehmend die Medien, - wie aber läßt sich visuelle Kommunikation (empirisch und quantitativ) in ihrer Wirkung erfassen? Lange Zeit schien diese Fragestellung fast ausschließlich im Interesse der Werbewirtschaft zu liegen. Die neuere Rezeptions- und Wirkungsforschung wird in diesem informativen Handbuch in Teil 4 (vgl. Inhaltsverzeichnis) umfassend vorgestellt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Autoren dieses Bandes sind:
Ilona Ammann, Flavia Bleuel, Astrid Carolus, Gerald Cupchik, Stephanie Geise, Elke Grittmann, Andrea Gschwendtner, Peter Hautz, Martin R. Herbers, Michelle Hilscher, Dagmar Hoffmann, Holger Isermann, Arvid Kappas, Thomas Knieper, Ansgar Koch, Dennis Küster, Marcus Maurer, Marion G. Müller, Jan Müller, Thomas Petersen, Karl N. Renner, Peter Schumacher, Frank Schwab, Clemens Schwender, Martin Stommel und Dagmar C. Unz.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung 17

II. Die Erforschung des Bildinhalts – Qualitative, interpretative Ansätze 27


1. Ikonografie und Ikonologie, visuelle Kontextanalyse, visuelles Framing
(Marion G. Müller) 28

1.1 Ikonografie und Ikonologie 29
1.2 Visuelle Kontextanalyse 45
1.3 Visual Framing 53

2. Ikonologische Kontextanalyse
(Annekatrin Bock, Holger Isermann und Thomas Knieper) 56

2.1 Der Prozess der Bildkommunikation 57
2.2 Die ikonologische Kontextanalyse 63
2.3 Exemplarische Analyse 64
2.4 Fazit 70

3. Comicanalyse: Bilder, Wörter und Sequenzen
(Martin R. Herbers) 72

3.1 Comics in Alltag und Wissenschaft 72
3.2 Die Comicforschung: Disziplinen, Stoßrichtungen und Problemfelder 73
3.3 Zur Definition von Comics: Theoretische Basis und methodische Anforderungen 75
3.4 Die Methode der Comicanalyse 78

4. Bewegtbildanalyse
(Clemens Schwender) 87

4.1 Der Kamerastandpunkt 88
4.2 Einstellungsgrößen 89
4.3 Kameraperspektive 93
4.4 Einstellungsdauer 95
4.5 Einstellungsübergang 96
4.6 Kamerablickwinkel 97
4.7 Bewegung 98
4.8 Bewegung der Kamera 99
4.9 Das Schnittprotokoll 100

5. Die Analyse von Text-Bild-Beziehungen in dokumentarischen und journalistischen Filmen
(Karl N. Renner) 102

5.1 Theoretischer Hintergrund 102
5.2 Syntaktische Korrelationen von Sprache und Bild 105
5.3 Semantisch-inhaltliche Zusammenhänge 111
5.4 Pragmatisch-funktionale Zusammenhänge 120
5.5 Ausblick 125

6. Analyse der Filmmontage
(Andrea Gschwendtner) 127

6.1 Fokus der Analyseperspektive auf Bild- oder Tonmontage 128
6.2 Grundbausteine der Bildmontage 129
6.3 Zeitdarstellung durch Montage 130
6.4 Raumkonstruktion durch Montage 132
6.5 Bewegungsmontage 134
6.6 Blicke und Blickdramaturgie 135
6.7 Schnittrhythmus 137
6.8 Dramaturgie und Spannungsaufbau 138
6.9 Ausblick 143

III. Die Erforschung des Bildinhalts – Quantitative Verfahren 144

7. Quantitative Bildinhaltsanalyse
(Elke Grittmann und Katharina Lobinger) 145

7.1 Das Bild im Kommunikationsprozess 147
7.2 Grundlagen und methodisches Vorgehen der quantitativen Inhaltsanalyse 149
7.3 Bildspezifische Kategorienbildung 152
7.4 Formale Bildkategorien 152
7.5 Inhaltliche Kategorien, Bildinhalte 156
7.6 Wertende Kategorien 159
7.7 Theoriegeleitete quantitative Bildinhaltsanalysen 160
7.8 Fazit 161

8. Quantitative Bildtypenanalyse
(Elke Grittmann und Ilona Ammann) 163

8.1 Theoretische Grundlagen 165
8.2 Die Methode der quantitativen Bildtypenanalyse 168
8.3 Fazit 177

9. Die Erforschung der Rolle des Begleittextes im Fotojournalismus der Tagespresse
(Ansgar Koch) 179

9.1 Formale Merkmale redaktioneller Bearbeitung in Bezug auf den Begleittext 181
9.2 Formale Merkmale redaktioneller Bearbeitung in Bezug auf das Bild-Text-Verhältnis 185
9.3 Inhaltliche/funktionale Aspekte des Beitextes in Bezug auf das Foto 189
9.4 Elemente des Text-Bild-Bezuges als Grundlage zur Bestimmung von Stichprobe und Zähleinheit 194
9.5 Resümee 195

10. Die Korrespondenzanalyse zur Auswertung und Visualisierung inhaltsanalytischer Daten
(Peter Hautz und Flavia Bleuel) 197

10.1 Geschichte der Korrespondenzanalyse 198
10.2 Kategoriale Daten – ein Beispiel 199
10.3 Kontingenzanalyse vs. Korrespondenzanalyse 201
10.4 Terminologie der Korrespondenzanalyse 201
10.5 Ablauf und Interpretation einer Korrespondenzanalyse 209
10.6 Stärken, Schwächen und Empfehlungen 218
10.7 Statistische Begriffe 219

11. Untersuchung der mimischen Kommunikation: Das Facial Action Coding System als Forschungsmethode
(Frank Schwab und Dagmar Unz) 223

11.1 Beobachtung als Forschungsmethode 224
11.2 Analyse nonverbalen Verhaltens 226
11.3 Das Facial Action Coding System 231
11.4 FACS als Forschungsmethode in der Medieninhaltsund -wirkungsforschung 243

12. Automatische, computergestützte Bilderkennung
(Martin Stommel und Jan Müller) 246

12.1 Grundlagen der automatischen Bildanalyse 248
12.2 Verfahrensbeispiele 250
12.3 Fazit 262

IV. Rezeptions - und Wirkungsforschung 264

13. Möglichkeiten und Grenzen des Laborexperiments in der visuellen Kommunikationsforschung
(Thomas Petersen und Clemens Schwender) 265

14. Fokussierte Interviews
(Dagmar Hoffmann) 273

14.1 Methodische Grundprinzipien des fokussierten Interviews 275
14.2 Forschungsdesign 281
14.3 Arten des Einsatzes des fokussierten Interviews 285
14.4 Modifikationen und Grenzen des Verfahrens 286
14.5 Beispiel für fokussierte Einzelinterviews 288

15. Laborstudien: Fragebogen und visuelle Stimuli
(Frank Schwab und Astrid Carolus) 294

15.1 Verschiedene Befragungstypen 295
15.2 Fehlervermeidung in der Fragebogenforschung 297
15.3 Antworten: Kognitive Prozesse und ihre Kommunikation 299
15.4 Beurteilungen auf Skalen 302
15.5 Urteilsverzerrungen 303
15.6 Schriftliche (meist postalische) Befragung 305
15.7 Online-Befragung 306
15.8 Projektive Verfahren 306
15.9 Visuelle Stimuli: Materialauswahl 307
15.10 Zusammenfassung 310

16. Die Erforschung von Erfahrungen durch die thematische und strukturelle Codierung von Erzählungen
(Michelle C. Hilscher und Gerald C. Cupchik) 312

16.1 Das Interview 314
16.2 Ermitteln von Kategorien 317
16.3 Codieren der Interviewtranskripte 319
16.4 Statistische Analyse von narrativen Trends 319
16.5 Abschließende Bemerkungen und Zusammenfassung 321

17. Auswahltests: Card-Sorting und die Q-Sort-Methode
(Clemens Schwender) 323

17.1 Card Sorting 323
17.2 Ein Anwendungsbeispiel von Card-Sorting 325
17.3 Q-Sort 327
17.4 Ein Anwendungsbeispiel von Q-Sort 329
17.5 Card-Sorting und Q-Sort 331

18. Zeitverlaufstudien: RTR , CRM
(Marcus Maurer) 334

18.1 Funktionsweise und Varianten 335
18.2 Anwendungsgebiete 339
18.3 Analysestrategien: Aggregatdatenanalysen 340
18.4 Analysestrategien: Individualdatenanalysen 342
18.5 Experimentelle RTR-Designs 343
18.6 Reliabilität und Validität von RTR-Messungen 345
18.7 Fazit 347

19. Eyetracking
(Stephanie Geise und Peter Schumacher) 349

19.1 Eyetracking als apparative Methode 350
19.2 Die Entwicklung der Blickverlaufsanalysen 350
19.3 Physiologische und wahrnehmungspsychologische Grundlagen der Methode 351
19.4 Technische Grundlagen und Funktionsweise der Methode 356
19.5 Umsetzung der Methode im Forschungsprozess 361
19.6 Grenzen und Chancen von Eyetracking 370

20. Peripher-physiologische Verfahren während und nach der Bildbetrachtung. Physiologische Messungen: Herzrate, Hautleitfähigkeit und verwandte Verfahren
(Dennis Küster und Arvid Kappas) 372

20.1 Herzrate 374
20.2 Hautleitfähigkeit 377
20.3 Elektromyografie 379
20.4 Ausblick 380

21. Quantitative, repräsentative Verfahren
(Thomas Petersen) 384

21.1 Methodische Grundprinzipien der Repräsentativumfrage 386
21.2 Die Bedeutung der Repräsentativumfrage im Bereich der visuellen Kommunikation 389
21.3 Drei Arten des möglichen Einsatzes von Bildvorlagen und Nutzungsmessungen 392
21.4 Optische Stimuli als Mittel der Kommunikation in der Umfrageforschung 395
21.5 Möglichkeiten und Grenzen der Bildwirkungsforschung mit Repräsentativumfragen 401
21.6 Das Prinzip des kontrollierten Feldexperiments 402
21.7 Tests zur Wiedererkennung und Beurteilung von Bildvorlagen 406
21.8 Die experimentelle ›Zerlegung‹ von Bildvorlagen zur Identifikation von Wirkungskomponenten 412
21.9 Panelstudien zum Test visueller Kommunikation unter realen Bedingungen 416
21.10 Ansätze zur Untersuchung von Bewegtbildern in Repräsentativstudien 419

Literatur 423
Autorinnen und Autoren 483
Register 492