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Die Abtrünnigen  Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel
Die Abtrünnigen


Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel "Desertion" bei Bloomsbury, London.

Aus dem Englischen von Stefanie Schaffer-de Vries

Abdulrazak Gurnah

Penguin Books Frankfurt , Random House
EAN: 9783328602613 (ISBN: 3-328-60261-5)
394 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, April, 2023

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Ein großes Werk.« NZZ - Einer der Höhepunkte im Romanwerk des Literaturnobelpreisträgers endlich wieder auf Deutsch!

Sansibar in den frühen 1950er-Jahren: Inmitten politischer Umwälzungen und Aufständen gegen die Kolonialherren wachsen die Geschwister Amin, Rashid und Farida auf. Amin, der Mittlere der Brüder, verliebt sich in Jamila, doch beider Leidenschaft zerbricht schon bald am Widerstand seiner Familie und Gerüchten um die Vergangenheit der jungen Frau. Es heißt, ein Fluch liege auf ihrer Verwandtschaft. Im Strudel der Revolution trennen sich die Lebenswege der Geschwister. Rashid beginnt ein Studium in London, das Schicksal von Amin und Jamila lässt ihn aber selbst in der Ferne nicht los. Er begibt sich auf eine Spurensuche, die ihn tief in die afrikanische Kolonialgeschichte führt - und bis zum Geheimnis um Jamilas Familie. Deren Großmutter hatte für eine verbotene Liebe zu einem britischen Orientalisten einst alles riskiert... »Die Abtrünnigen« zeigt Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah erneut als großartigen, politisch hellsichtigen Erzähler von Geschichten, wie wir sie noch nie zuvor gelesen haben.

Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«; nominiert für den Booker Prize), »By the Sea« (2001; »Ferne Gestade«; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), »Desertion« (2006; dt. »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und »Afterlives« (2020; dt. »Nachleben«; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.
Rezension
Der in England lebende tansanische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) aus der muslimisch-arabischstämmigen Minderheit in Sansibar erhielt 2021 den Nobelpreis für Literatur für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Flüchtlingsschicksals in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten. Der nach England geflüchtete Autor promovierte 1982 an der University of Kent und lehrte dort bis zu seinem Ruhestand als Professor für Englisch und postkoloniale Literaturen. Zum Zeitpunkt der Zuerkennung des Nobelpreises war keiner der fünf in die deutsche Sprache übersetzten Titel mehr im Buchhandel verfügbar. Dass es erst eines Literaturnobelpreises bedurfte, um Abdulrazak Gurnah in Deutschland bekannt zu machen, sagt einiges über die Verdrängung der blutigen deutschen Vergangenheit. Denn Gurnahs Werk verarbeitet zahlreiche der im Namen des deutschen Kolonialismus begangenen Gräueltaten. Der jüngste Roman »Nachleben« ist die bestürzende Geschichte von Menschen, die im Schatten der kolonialen Weltordnung um ihre Unversehrtheit kämpfen. Der Autor hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«), »By the sea« (2001; dt. »Ferne Gestade«; beide nominiert für den Booker Prize) und »Desertion« (2006; dt. »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers’ Prize). »Die Abtrünnigen« zeigt Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah erneut als großartigen, politisch hellsichtigen Erzähler von Geschichten im Kontext afrikanischer Kolonialgeschichte.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nobelpreis für Literatur 2021