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Deutschunterricht im mehrsprachigen Klassenzimmer Grundlagen und Beispiele zur Förderung von DaZ-Lernenden im Grundschulalter
Deutschunterricht im mehrsprachigen Klassenzimmer
Grundlagen und Beispiele zur Förderung von DaZ-Lernenden im Grundschulalter




Hanna Sauerborn

Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH , Klett
EAN: 9783772712326 (ISBN: 3-7727-1232-0)
272 Seiten, paperback, 16 x 23cm, November, 2017

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
DaZ-Lernende inner- und außerhalb des Regelunterrichts fördern

In vielen Grundschulklassen in Deutschland spricht ein Teil der Kinder nicht nur Deutsch, sondern mindestens eine weitere Sprache. Der Unterricht von DaZ-Lernenden unterscheidet sich deutlich vom Unterricht einer einsprachigen Schülerschaft. Die Kinder bringen besondere Ressourcen mit, die im Unterricht aufgegriffen werden sollten, benötigen aber auch Angebote, um ihre Sprachkompetenz gezielt auszubauen.

In diesem Band geht es um die Arbeit mit Kindern, die Deutsch im Kindergarten- und Schulalter lernen. Ausgehend von den besonderen Bedingungen dieser Gruppe für das (sprachliche) Lernen im Deutschunterricht stellt die Autorin zunächst vor, welche vielseitigen Möglichkeiten der sprachlichen Förderung innerhalb des Regelunterrichts und in gesonderten Stunden gegeben (und notwendig) sind. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist fundiertes Überblickswissen mit hohem Praxisnutzen gekoppelt.

Um die komplexen Herausforderungen mehrsprachiger Klassen effektiver und reflektierter bewältigen zu können, erhalten Sie:

einen Überblick über Besonderheiten und Herausforderungen der deutschen Sprache für die Unterrichtsplanung, die für DaZ-Lernende eine besondere Erwerbsaufgabe darstellen,

eine Darstellung über den Spracherwerb von ein- und mehrsprachigen Kindern, aus der sich praktische Konsequenzen für die Planung der Sprachförderung ergeben,

viele konkrete Aufgabenbeispiele zur Sprachförderung in enger Verzahnung zu den theoretischen Überlegungen,

Hinweise für die Bewältigung des Unterrichtens von Kindern mit wenigen Deutschkenntnissen.

Dieser Band eignet sich für alle, die mit DaZ-Kindern im Grundschulalter arbeiten bzw. arbeiten werden: Lehramtsstudierende, Referendare, Berufsanfänger und erfahrene Lehrkräfte, aber auch interessierte Sprachförderkräfte.

Dr. Hanna Sauerborn arbeitet als Lehrerin an einer Grundschule und außerdem als akademische Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. Sie unterrichtet in der Grundschule überwiegend Kinder mit mehrsprachigem Hintergrund und beschäftigt sich seit dem Abschluss ihrer Promotion (2014) auch wissenschaftlich mit dem Unterricht von DaZ-Lernenden. Im Rahmen des Projekts MLM-make literacy meaningful hat sie zahlreiche Unterrichtsmaterialien und Handreichungen zum Unterricht von DaZ-Lernenden verfasst.
Rezension
"Deutsch als Zweitsprache" (DaZ) müßte viel stärker in der Lehrerausbildung verankert sein, weil sprachliche Heterogenität einen zentralen Aspekt von Diversität in unserer multikulturellen und multilingualen Migrationsgesellschaft darstellt. Viele DaZ-Kinder (DaZ = Deutsch als Zweitsprache) haben aufgrund mangelnder Sprachfähigkeiten im Deutschen große Probleme im schulischen Bereich und sind den grundlegenden Anforderungen in der Schule nicht gewachsen. In vielen Grundschulklassen in Deutschland spricht ein Teil der Kinder nicht nur Deutsch, sondern mindestens eine weitere Sprache. Der Unterricht von DaZ-Lernenden unterscheidet sich deutlich vom Unterricht einer einsprachigen Schülerschaft. Das bietet Probleme aber auch Chancen und Ressourcen. Deutsch als Zweitsprache (DaZ) ist eine große Herausforderung für alle Bildungseinrichtungen. Denn die systematische Förderung der Sprachkompetenz ist die Basis für erfolgreiches Lernen in allen Fächern - und damit für die persönliche und berufliche Zukunft der Kinder. Dieser Band eignet sich für alle, die mit DaZ-Kindern im Grundschulalter arbeiten!

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter: DaZ, Deutschdidaktik, Deutsche Sprache, Deutschunterricht, Diagnose, Differenzierung, Grundschule, Heterogenität, Inklusion, Mehrsprachigkeit, Sprache, Sprachförderung
Klett | Kallmeyer
Der pädagogische Fachbuchverlag der Klett-Gruppe
Klett | Kallmeyer vereint die Kompetenz eines Bildungsverlages mit der eines pädagogischen Fachbuchverlages. Wir bieten Ihnen pädagogische Fach- und Sachbücher im Spannungsfeld zwischen Kindergarten und Schule, Theorie und Praxis sowie zu fachlichen und überfachlichen Themen.
Die Fach- und Sachbücher decken die Bereiche Didaktik, Pädagogik und Schul- und Unterrichtsentwicklung ab. Hier kommen ausgewiesene Experten zu Wort und stärken Erzieherinnen, Referendaren, Lehrkräften und Schulleitungen den Rücken.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 9

2 Besonderheiten der deutschen Sprache 12

2.1 Phonologie/Phonetik 12
2.1.1 Die Vokale und Konsonanten 13
2.1.2 Der Aufbau der Silbe 14
2.2 Morphologie 15
2.2.1 Genus 16
2.2.1.1 Semantische Systematik beim Genus 16
2.2.2 Kasus 19
2.2.3 Numerus 20
2.2.4 Wortbildung 22
2.2.4.1 Die Komposition 23
2.2.4.2 Die Derivation 24
2.2.4.3 Die Konversion 25
2.2.5 Verben 26
2.2.5.1 Haben- und Seinform im Perfekt 26
2.2.5.2 Präteritum 27
2.2.5.3 Passiv 29
2.2.5.4 Konjunktiv 31
2.2.5.5 Verbklammer 34
2.2.5.6 Rektion Verben 35
2.2.6 Adjektive 35
2.3 Syntax 36
2.3.1 Satztopologie 36
2.3.2 Präpositional- bzw. Postpositionalgefüge 39
2.4 Bildungssprache als eine sprachliche Varietät der Wissensvermittlung 41
2.4.1 Vom kontextualisierten zum dekontextualisierten Sprachgebrauch 42
2.4.2 Merkmale von Bildungssprache 45
2.5 Zusammenfassung einiger Problembereiche für DaZ-Lernende 48

3 Ein- und mehrsprachige Sprachentwicklung 50

3.1 Verschiedene Erwerbszeitpunkte 50
3.2 Interlanguage – eine Zwischensprache 52
3.3 Ein umfassender Blick auf Sprache – die Basisqualifikationen 54
3.4 Die rezeptive und produktive phonische Basisqualifikation 54
3.4.1 Erwerb der phonischen Basisqualifikation 55
3.4.2 Erwerb der phonischen Basisqualifikation bei DaZ-Lernenden 55
3.4.3 Förderung der phonologischen Basisqualifikation 56
3.5 Pragmatische Basisqualifikation I 58
3.5.1 Erwerb der pragmatischen Basisqualifikation I 59
3.5.2 Erwerb der pragmatischen Basisqualifikation I bei DaZ-Lernenden 60
3.5.3 Förderung der pragmatischen Basisqualifikation I 60
3.6 Semantische Basisqualifikation 61
3.6.1 Erwerb der semantischen Basisqualifikation 62
3.6.2 Erwerb der semantischen Basisqualifikation bei DaZ-Lernenden 67
3.6.2.1 Orientierung am Grundwortschatz 69
3.6.2.2 Einflussfaktoren auf den Worterwerb 70
3.6.2.3 Formelhafte Einheiten 72
3.6.3 Förderung der semantischen Basisqualifikation 73
3.7 Morphologisch-syntaktische Basisqualifikation 73
3.7.1 Erwerb der morphologisch-syntaktischen Basisqualifikation 73
3.7.1.1 Erwerb der Wörter und Wortformen 74
3.7.1.2 Verbflexion 75
3.7.1.3 Erwerb der Sätze und Satzformen 76
3.7.2 Erwerb der morphologisch-syntaktischen Basisqualifikation bei DaZ-Lernenden 77
3.7.2.1 Erwerb der Wortformen 77
3.7.2.2 Erwerb der Sätze und Satzformen 80
3.7.3 Förderung der morphologisch-syntaktischen Basisqualifikation 81
3.7.3.1 Übungen zum Nomen 81
3.7.3.2 Übungen zu Verben (Flexion und Verbklammer) 86
3.7.3.3 Weitere Bereiche der Morphologie 88
3.7.3.4 Syntax 90
3.8 Diskursive Basisqualifikation 93
3.8.1 Erwerb der diskursiven Basisqualifikation 94
3.8.2 Erwerb der diskursiven Basisqualifikation bei DaZ-Lernenden 96
3.8.3 Förderung der diskursiven Basisqualifikation 96
3.9 Pragmatische Basisqualifikation II 101
3.9.1 Erwerb der pragmatischen Basisqualifikation II 101
3.9.2 Erwerb der pragmatischen Basisqualifikation II bei DaZ-Lernenden 102
3.9.3 Förderung der pragmatischen Basisqualifikation II 102
3.10 Literale Basisqualifikation I 102
3.10.1 Erwerb der literalen Basisqualifikation I 103
3.10.2 Erwerb der literalen Basisqualifikation I bei DaZ-Lernenden 105
3.10.3 Förderung der literalen Basisqualifikation I 105
3.11 Literale Basisqualifikation II 107
3.11.1 Der Leseprozess 107
3.11.2 Der Schreibprozess 111

4 Interkulturelle Sprachdidaktik – Raum für Mehrsprachigkeit 114

4.1 Warum Mehrsprachigkeit Raum haben muss im Klassenzimmer 114
4.2 Fünf Schritte zur interkulturellen Sprachdidaktik 115
4.3 Die Familie als wichtigste Bildungsinstitution 117

5 Wortschatzarbeit 121

5.1 Prinzipien der Wortschatzarbeit 121
5.2 Wortschatzdidaktischer Dreischritt 123
5.3 Kollokationen, formelhafte Sprache und Phraseologismen 128

6 Scaffolding – Hilfe auf dem Weg zur Bildungssprache 132

6.1 Kontinuum sprachlicher Äußerungen 133
6.2 Prinzipien des Scaffoldings nach Gibbons (2015) 135
6.3 Stufen beim Unterricht auf der Basis von Scaffolding 137
6.4 Kooperative Lernformen 140
6.4.1 Warum sollten kooperative Lernformen gefördert werden? 140
6.4.2 Was macht kooperative Lernformen effektiv? 141
6.4.3 Beispiele für kooperative Lernformen 143
6.5 Sprachliches Lernen im Fachunterricht 144

7 Anfangsunterricht in der Zweitsprache 150

7.1 Lesen 151
7.1.1 Der frühe Leseerwerb 152
7.1.1.1 Lautanalyse 157
7.1.1.2 Hürden beim ersten Lesen 158
7.1.1.3 Automatisierung der Leseprozesse 160
7.1.1.4 Wortschatz in Fibeltexten 163
7.1.2 Leseflüssigkeit entwickeln 165
7.1.3 Der fortgeschrittene Leseerwerb 168
7.2 Schreiben im Anfangsunterricht 169
7.2.1 Wortebene 169
7.2.2 Satzebene 171
7.2.3 Textebene 171
7.3 Mündlichkeit im Anfangsunterricht 174
7.4 Sollten Fehler korrigiert werden? 175

8 DaZ-Deutschunterricht in Klasse 3/4 und Klasse 5/6 178

8.1 Grammatik 178
8.1.1 Hürden für L2-Lernende in für monolinguale Kinder konzipierten Aufgaben 178
8.1.2 Kombination von Form- und Bedeutungsfokussierung 180
8.1.3 Entwicklung und Ausbau der Sprachbewusstheit als Ziel 182
8.1.4 Thematisierung grammatischer Formen im Kontext der Textproduktion 182
8.2 Rechtschreibung 184
8.3 Texte schreiben 189
8.3.1 Der Schreibkreislauf nach dem Scaffolding-Konzept 190
8.3.2 Weitere Unterstützungssysteme für die Textproduktion 191
8.3.3 Textüberarbeitung 196
8.4 Lesen 199
8.4.1 Auswahl von Texten 200
8.4.2 Leseförderung durch die Arbeit an grammatischen Strukturen 201
8.4.3 Wortschatzarbeit 204
8.4.4 Lesestrategien 207
8.4.5 Literarische Bildung 210

9 „Seiteneinsteiger“ – Kinder ohne Deutschkenntnisse 212

9.1 Neu in Deutschland 212
9.1.1 Alphabetisiert oder noch nicht alphabetisiert? 212
9.1.2 Was die Lehrkraft tun kann, um den Start zu erleichtern 214
9.1.2.1 Sprachlicher Input, der explizit ist und wiederholt wird 214
9.1.2.2 Das Klassenzimmer und die Arbeitsmaterialien vorbereiten 215
9.1.2.3 Eine Struktur geben 216
9.1.3 Aufgaben der Sprachförderkraft 218
9.2 Unterricht planen für Kinder ohne Deutschkenntnisse – erste Lernziele 219
9.3 Sich verständigen – die ersten Wörter und Wendungen 221
9.4 Erste Lernziele im morpho-syntaktischen Bereich 226
9.5 Alphabetisierung im Deutschen 227
9.6 Sprachförderung innerhalb der Regelklasse 235
9.6.1 Einige Übungen für die Freiarbeit 236
9.6.2 Kommunikation in der Klasse 238

10 Diagnose 240

10.1 Beobachtungsbogen Seiteneinsteiger 240
10.2 Profilanalyse 242
10.3 LiSe DaZ 246
10.4 Der Freiburger Sprachtest 246

Nachwort 255

Literaturverzeichnis 257
Abbildungsverzeichnis 272