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Der leidende Mensch und der mitleidende Gott Ein Beitrag zur Anthropologie und Theologie des Alten Testaments
Der leidende Mensch und der mitleidende Gott
Ein Beitrag zur Anthropologie und Theologie des Alten Testaments




Josef Wehrle

LIT
EAN: 9783643115201 (ISBN: 3-643-11520-2)
232 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2012

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Fragen "Warum müssen Menschen leiden? Welchen Sinn und welchen Zweck hat das Leid? Wie kann ein gerechter Gott so viele unschuldige Menschen leiden lassen?" haben die Menschen zu allen Zeiten bewegt. Insbesondere das Alte Testament bietet mit seinen Texten lebensnahe Beschreibungen von Situationen und Verhaltensweisen, mit denen wir uns auch heute noch ohne weiteres identifizieren können. Obwohl der biblische Gott oft dunkel und rätselhaft bleibt, ist sein Tun vom Grundakkord der Liebe zu seinen Geschöpfen bestimmt. Diese "komitative Präsenz" lässt die Texte auch für den heutigen Menschen als unverzichtbaren Schatz an Lebenshilfen aus dem Glauben erkennen.

Prof. Dr. Dr. habil. Josef Wehrle ist Professor für atl. Einleitung und Exegese und biblisch-orientalische Sprachen an der Kath.-Theol. Fakultät der LMU München
Rezension
Dieses Buch wendet sich einem Thema zu, das im Religionsunterricht, aber auch im Ethikunterricht, eine bedeutende Rolle spielt und auf das Schüler/innen in aller Regel überaus ansprechbar sind: die Frage nach dem Leid in der Welt und wie Gott, - wenn es ihn gibt - , Leid zulassen kann. Das ist die klassische Theodizeefrage, mit der sich nicht erst in der Philosophiegeschichte zahlreiche Denker auseinandergesetzt haben (u.a. Leibniz) sowie Schriftsteller in der Literaturgeschichte (u.a. Kleists Erdbeben von Chili), - auch in der Theologie selbst ist die Theodizee ein grundlegendes Thema und das Buch Hiob im Alten Testament der entscheidende Schlüsseltext. Leid ist mit Menschsein elementar verbunden und insofern ist die Frage nach dem Leid immer auch eine Frage nach der Anthropologie, - so, wie es dieser Band thematisiert.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bibel und Ethik
herausgegeben von
Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff, Prof. Dr. Josef Wehrle und Prof. Dr. Sven van Meegen

Kann die "Heilige Schrift" Regeln des Zusammenlebens auch für die heutige Zeit liefern? Woraus speist sich eine Ethik, der philosophische oder systematische Grundierungen nicht ausreichen?

Eine biblisch fundierte Ethik ist für heutige Ethik-Rückfragen nicht nur ein Referenzpunkt unter vielen sein, sondern bietet verbindliche, da bewährte/bewahrheitete Potentiale zur Grundlegeung einer neuen Lebensethik, besonders auch im interreligiösen Dialog. Der Aufweis dieser Verbindung von Bibel und Ethik, ihre Einordnung in den wissenschaftlichen Kontext, ihre Entfaltung durch die Geschichte und die Übertragung auf heutige lebensethische Probleme im Bereich des menschlichen Lebens sind das Anliegen dieser Reihe.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 1

A Einführung in die Thematik 5

B Hauptteil 11


1. Leiderfahrung und Leidbewältigung: Ein erster Überblick 11

1.1. Was erfuhr der alttestamentliche Mensch als Leid? 11
1.2. Was hat der alttestamentliche Mensch im Leid erfahren? 19
1.3. Das stellvertretende Leiden 27
1.4. Vorläufiges Resümee 28

2. Das Klagegebet als Trost und Quelle der Kraft im Leid 31

2.1. Texte 31
2.2. Resümee 34
2.3. Paradigma: PS 13 - ein individuelles Klagelied 35
2.3.1 Übersetzung und Einteilung in Sätze und Satzteile 35
2.3.2 Zum hebräischen Text 36
2.3.3 Gattung und Aufbau 36
2.3.4 Struktursynthese und Sprechakte 39
2.3.5 Zeit und Sitz im Leben 41
2.3.6 Exegese und thematische Schwerpunkte 41
2.3.7 Ergebnis der Analyse 55
2.3.8 Funktion der Überschriften in PS 13,la+b 57
2.3.9 Leid und Sinn: Berührungspunkte zwischen PS 13 und der Logotherapie von V. E. Frankl 58
2.3.10 Marc Chagall (1887-1985): Grafik zu PS 13 62
2.3.11 PS 13 im Kontext des NT63
2.3.12 Zum Stellenwert der Klage in der christlichen Tradition 66
2.3.13 Die Notwendigkeit einer neuen Sprachfähigkeit im Leid 68

3. Der Schmerz aus der Perspektive Gottes. Kann Gott leiden? 71

3.1. Texte aus dem Pentateuch und aus dem DtrG 73
3.2. Texte aus der prophetischen Literatur 88
3.3. Gottes wortloser Schmerz in den Psalmen 103
3.4. Der Schmerz Gottes aus der neutestamentlichen Sicht 105
3.5. Der Schmerz Gottes in den rabbinischen Schriften 113

4. Die Thematisierung des Leids im Buch Ijob 115

4.1. Fragen und Probleme 115
4.2. Aufbau des Prologs (Ijob 1,1-2,10) mit Kommentierung des Textes 117
4.3. Die Einleitung zu den Streitreden (Ijob 2,11-13) mit Kommentierung des Textes 148
4.4. Der Dialogteil (Ijob 3-42,6: Die Reden Ijobs und seiner Freunde. Die Elihureden und die Reden Jahwes) und der Epilog (Ijob 42,7-17) 153
4.4.1 Aufbau 153
4.4.2 Gedankengänge und wichtige Themen im Dialogteil und im Epilog 155
4.4.2.1 Der Monolog (Ijob 3)155
4.4.2.2 Die Reden im ersten Redegang (Ijob 4-14) 157
4.4.2.3 Die Reden im zweiten Redegang (Ijob 15-21) 165
4.4.2.4 Die Reden im dritten Redegang (Ijob 22-27). Das Lied über die Weisheit (Ijob 28) und Ijobs Monolog (Ijob 29-31) 168
4.4.2.5 Die Elihureden (Ijob 32-37) 173
4.4.2.6 Die Gottesreden (Ijob 38,1-40,2; 40,6-41,26) und Ijobs kurze Antworten (Ijob 40,3-5 und 42,1-6) 178
4.4.2.7 Der Epilog (Ijob 42,7-17) 180
4.5. Das Ijobbuch und die Theodizeefrage 184
4.6. Ijob und Jesus 194

C Schluss 199

5. Zusammenfassung, Konklusionen und Weiterführungen 199

Literaturverzeichnis 213
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