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Der eindimensionale Mensch Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft
Der eindimensionale Mensch
Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft




Peter-Erwin Jansen (Hrsg.), Herbert Marcuse

zu Klampen! Verlag
EAN: 9783866742390 (ISBN: 3-86674-239-8)
296 Seiten, paperback, 13 x 21cm, August, 2014

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Die gegenwärtige industrielle Zivilisation beweist, daß sie die Stufe erreicht hat, auf der ›die freie Gesellschaft‹ in den traditionellen Begriffen ökonomischer, politischer, und geistiger Freiheit nicht mehr angemessen bestimmt werden kann; nicht weil diese Freiheiten bedeutungslos geworden sind, sondern weil sie zu bedeutsam sind, um auf die traditionellen Formen begrenzt zu bleiben. Entsprechend den neuen Fähigkeiten der Gesellschaft bedarf es neue Weisen der Verwirklichung.«

Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch



»Ein emphatisches Plädoyer für eine von Mangel, Elend und Kriegen befreite Menschheit.»

SPIEGEL, 25/1967

»Marcuses scharfsinnige und radikale Anklageschrift gegenüber den negativen Entwicklungen westlicher Gesellschaften bleibt erschreckend aktuell.«

DOUGLAS KELLNER, 2014

»Das Wiedererscheinen des Buches nach fünfzig Jahren, nach den Erfahrungen fundamentaler Gesellschaftsveränderungen in Ost- und West, gibt dem Leser von heute die Chance, die Aktualität dieses Klassikers der Gesellschaftskritik zu überprüfen.«

DETLEV CLAUSSEN, 2014
Rezension
Das 1964 in Boston/USA unter dem Titel "One-Dimensional Man" erschienene Hauptwerk des zur Frankfurter Schule zählenden deutsch-amerikanischen Soziologen und Philosophen Herbert Marcuse, 1967 auf deutsch mit dem Untertitel "Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft" erschienen, ist mit der hier anzuzeigenden Ausgabe des zu Klampen-Verlags wieder lieferbar. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, Walter Benjamin und Jürgen Habermas, Herbert Marcuse und Erich Fromm, Oskar Negt und Axel Honneth - und viele andere: Sie alle machen die sog. Frankfurter Schule aus, einen Kreis von Intellektuellen, die dem 1924 in Frankfurt am Main gegründeten Institut für Sozialforschung und dessen Projekt einer kritischen Theorie der Gesellschaft zugehörig sind und inspiriert von gesellschaftlichen und kulturellen Aufbruchserwartungen der Zwischenkriegszeit einen bedeutenden Einfluss auf die kulturell-geistige Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland genommen haben. Herbert Marcuse (1898-1979) zählt neben Theodor W. Adorno und Max Horkheimer zu den Hauptvertretern der älteren Kritischen Theorie. Während jene in die Bundesrepublik Deutschland zurückkehrten und Lehrstühle in Frankfurt innehatten, lebte Marcuse seit seiner Emigration 1934 in den USA. Herbert Marcuse konstatiert in Gesellschaft und insbesondere in der Wissenschaftein „eindimensionales“ Denken, das sich aus Furcht vor Werturteilen oder politischer Einmischung in die Empirie und in quantitatives Denken und sich zu rein technokratischer Herrschaftswissenschaft verändert. Das muss einer grundsätzlichen Kritik unterzogen werden und es muss nach qualitativ Anderem gesucht werden.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Herbert Marcuse, geboren am 19.Juli 1898 in Berlin, wird nach dem Militärdienst im 1. Weltkrieg für kurze Zeit Mitglied eines Soldatenrates in Berlin. Ab 1919 studiert er Literaturwissenschaft und Philosophie in Freiburg/Breisgau (u.a. bei Husserl und Heidegger). 1932 wird er Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und emigriert 1934 nach New York, wo er am Institute of Social Research tätig ist und Mitbegründer der Kritischen Theorie der Gesellschaft wird. Während des 2. Weltkriegs arbeitet Marcuse für den amerikanischen Geheimdienst, um die Kriegsanstrengungen der Aliierten gegen Nazideutschland zu unterstützen. Nach dem Ende des Krieges kehrt er nicht, wie Horkheimer und Adorno, nach Europa zurück, sondern lehrt an verschiedenen renommierten Universitäten der USA: An der Harvard University, der Brandeis University, der Princeton University, der University of California. Hier verfaßt er seine großen Werke »Triebstruktur und Gesellschaft«, »Vernunft und Revolution«, »Der eindimensionale Mensch«, die zu den grundlegenden Texten für die Studentenbewegung der sechziger und siebziger Jahre werden. Am 29. Juli 1979 stirbt Herbert Marcuse während eines Deutschlandaufenthalts in Starnberg.

Herbert Marcuse im Internet:
http://www.marcuse.org/herbert/index.html

Peter-Erwin Jansen, geb. 1957, wohnt in Frankfurt am Main, studierte dort Philosophie(M.A.), Germanistik, Soziologie und Politik. Lebte in Houston, Texas. Publizist und Referent für politische Bildung. Bearbeitet den Nachlass von Leo Löwenthal und ist Herausgeber ausgewählter Schriften aus dem Nachlass von Herbert Marcuse. Zu diesem Themenbereich, zu Rechtsradikalismus und Antisemitismus hält er Vorträge und führt Seminare bei verschiedenen Bildungseinrichtungen durch (Universitäten, Thomas Morus Akademie, Fritz Bauer Institut, Landeszentralen für polit. Bildung). Seit dem 1. September 2009 arbeitet Jansen an der Fachhochschule Koblenz, FB Sozialewesen als »Lehrkraft für besondere Aufgaben zur Vermittlung der praktischen Umsetzung und Anwendung sozialwissenschaftlicher Handlungskonzepte.« Arbeitsschwerpunkte seiner Seminare: Ethik, Gerechtigkeitstheorien, Kritische Theorie, Sozialwissenschaftliche Theorien.
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen 9

Vorrede
Die Paralyse der Kritik: eine Gesellschaft ohne Opposition 11

Die eindimensionale Gesellschaft 21

1 Die neuen Formen der Kontrolle 21
2 Die Abriegelung des Politischen 39
3 Der Sieg über das unglückliche Bewußtsein: repressive Entsublimierung 76
4 Die Absperrung des Universums der Rede 103

Das eindimensionale Denken 139

5 Negatives Denken: die besiegte Logik des Protests 139
6 Vom negativen zum positiven Denken: technologische Rationalität und die Logik der Herrschaft 159
7 Der Triumph des positiven Denkens: eindimensionale Philosophie 184

Die Chance der Alternativen 215

8 Das geschichtliche Engagement der Philosophie 215
9 Die Katastrophe der Befreiung 236
10 Beschluß 258

Verzeichnisse 269

Nachwort von Peter-Erwin Jansen 285