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Der andere Weg der Orthodoxen Kirchen im Osten Zur Geschichte und Theologie vom 10. bis 15. Jahrhundert: Unionsversuche mit Rom - Lehre vom Heiligen Geist - Mönchtum und Schau Gottes Alte Kirche, Band 5
Der andere Weg der Orthodoxen Kirchen im Osten
Zur Geschichte und Theologie vom 10. bis 15. Jahrhundert: Unionsversuche mit Rom - Lehre vom Heiligen Geist - Mönchtum und Schau Gottes


Alte Kirche, Band 5

Susanne Hausammann

Neukirchener Verlagshaus
EAN: 9783788720988 (ISBN: 3-7887-2098-0)
303 Seiten, kartoniert, 15 x 22cm, März, 2005

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der fünfte Band dieser altkirchlichen Theologie- und Kirchengeschichte befasst sich u.a. mit:

- der Auseinandersetzung der Kirchen in Ost und West und deren Ursachen,

- dem Schisma zwischen Rom und der Byzantinischen Kirche von 1054,

- der Vertiefung der Entfremdung zwischen dem lateinischen Westen und dem byzantinischen Osten infolge der Kreuzzüge,

- der Eroberung Konstantinopels durch die Lateiner anlässlich des vierten Kreuzzuges 1204,

- den drei byzantinischen Nachfolgestaaten während der lateinischen Fremdherrschaft in Konstantinopel 1204-1261,

- den kirchlichen Unionsversuchen von Rom und Byzanz zwischen 1263 und 1453 angesichts der Bedrohung des oströmischen Reiches durch Araber, Tataren, Mamluken und Türken,

- den lateinischen Bekehrungs- und Unionsversuchen gegenüber den Bulgaren sowie den Slawen und Griechen in Serbien, Rumänien, Bosnien, Ungarn und Russland,

- einem Exkurs über die Erfahrungen der Armenier und Georgier mit kirchlichen Unionen,

- dem westlichen Einschub des »filioque« in den Text des Ökumenischen Glaubensbekenntnisses von 379/81 und dessen Auswirkung auf die ökumenischen UnionsgesprächederGegenwart,

- der Theologie des »hesychastischen Mönchtums« am Beispiel von Johannes Klimakos, Symeon dem Neuen Theologen, Gregorios Sinaites und Gregorios Palamas,

- der Adaption der hesychastischen Frömmigkeit für Weltchristen durch Nikolaos Kabasilas



Die in auch für Nicht-Theologen verständlicher Sprache abgefasste Darstellung

bietet viele Quellentexte und ist auch ohne die ausführlich belegenden und erläuternden Anmerkungen gut lesbar.



Susanne Hausammann, Dr. theol., geb. 1931 in Zürich, ist emeritierte Professorin für Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal
Rezension
Mit diesem Band zu den Orthodoxen Kirchen des Ostens schließt die emeritierte Wuppertaler Kirchenhistorikerin ihre beeindruckende, nun 5-bändige Geschichte der Alten Kirche ab. Es ist überaus erfreulich, dass sie die Ostkirchen, die in unseren westlichen Kirchengeschichtsdarstellungen in aller Regel ein merkwürdiges Schattendasein neben römischem Katholizismus und Protestantismus führen, so umfassend würdigt. Die Orthodoxen Kirchen bewahren nicht selten alte Traditionen und erstarken in jüngster Zeit insbesondere durch den Zusammenbruch der Sowjetunion (1991). Das lässt sie auch wieder stärker in unser Bewusstsein treten. Das Buch stellt verständlich und klar aufgebaut wesentliche Aspekte orthodoxer Kirchengeschichte dar, z.B. das Schisma zwischen Rom und Konstantinopel von 1054 (vgl. Kap. 1.2) oder den ebenso schwierigen wie bedeutsamen Streit um das „filioque“, also die schon altkirchliche Frage nach Menschheit und Gottheit Christi und der Trinität: das Verhältnis also von Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der fünfte und letzte Band dieser Geschichte der Alten Kirche und ihrer Theologie befasst sich mit dem 10.–15. Jahrhundert, wo im Osten die altkirchliche Tradition mit ihrem Höhepunkt zugleich ihren Abschluss findet, während im Westen Frühscholastik, Nominalismus und beginnender Humanismus zu einer rationalistischen Neuorientierung des Denkens führte. Damit wurde eine wachsende Entfremdung zwischen den Kirchen in Ost und West sichtbar, durch welche dann die Kirchentrennung von 1054 über den Fall Konstantinopels 1453 hinaus bis in die Gegenwart erhalten blieb.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort V

Kapitel 1: Die Entfremdung zwischen Ost- und Westkirche und
die Unionsversuche bis 1453 1

1.1 Zur Auseinanderentwicklung von Ostkirche und Westkirche 1
1.1.1 Momente wachsender Entfremdung 1
1.1.2 Der Primatsanspruch des römischen Bischofs 3
1.1.3 Die Kirche unter der Vorherrschaft des Staates in Ost und West 4
1.1.4 Die römischen Gebietsansprüche in Süditalien, Sizilien und Illyrien 18
1.1.5 Die Mission unter den Bulgaren und Südslawen 34
1.2 Das Schisma zwischen Rom und Konstantinopel von 1054 .... 44
1.2.1 Die Entstehung des Schismas 44
1.2.2 Die Gründe für das Schisma 50
1.3 Unionsbemühungen bis zum Fall Konstantinopels 1453 52
1.3.1 Ost und West im Zeitalter der Kreuzzüge bis 1204 52
1.3.2 Die lateinische Fremdherrschaft in Byzanz 1204-1261 69
1.3.3 Unionsversuche nach 1263 und das Konzil von Lyon (1274) 76
1.3.4 Byzanz im Überlebenskampf 84
1.3.5 Das Konzil von Ferrara-Florenz (1438/39) 93
1.3.6 Die orthodoxe Rezeption der Union von 1439 104
1.4 Missionierung, Schismen und Unionen auf dem Balkan und in Osteuropa 108
1.4.1 Roms Bekehrungsversuche der Kirche in Bulgarien .... 108
1.4.2 Unabhängigkeitsbestrebungen der Serbischen Kirche ... 110
1.4.3 Die Situation der Kirchen in Ungarn und Rumänien .... 114
1.4.4 Bosnien und die Bogomilen 121
1.4.5 Die Kirchen Osteuropas zwischen Byzanz und Rom .... 126
1.4.6 Exkurs: Die Kirchen der Armenier und Georgier und ihre Erfahrungen mit Unionen 135
1.4.7 Fazit 152

Kapitel 2: Das westliche »filioque« und die orthodoxe Lehre vom Heiligen Geist 155

2.1 Die Entstehung des »filioque« und seine Zurückweisung durch die orthodoxen Kirchen 155
2.1.1 Vorbemerkung 155
2.1.2 Die Entstehung und Entwicklung der Auseinandersetzung um das »filioque« 156
2.1.3 Das »filioque« und das Schisma von 1054 159
2.1.4 Die Ablehnung des »filioque« bei Gregor Palamas 167
2.2 Die Nachwirkung des »filioque«-Streites auf die Einigungsbemühungen der Kirchen in der Gegenwart 169
2.2.1 Die Anfänge der Neudiskussion des »filioque« im 19./20. Jahrhundert 169
2.2.2 Die Ablehnung des »filioque« durch neuere orthodoxe Theologen .... 170
2.2.3 Gibt es eine Lösung des »filioque«-Problems? 177

Kapitel 3: Das hesychastischen Mönchtum und seine Bedeutung für die orthodoxen Kirchen 186

3.1 Zur Entstehung und Entwicklung des Hesychasmus 186
3.1.1 Vorbemerkung 186
3.1.2 Johannes der Sinaite, genannt: Johannes Klimakos 186
3.1.3 Symeon der Neue Theologe 201
3.1.4 Gregorios Sinai'tes 219
3.2 Der Hesychasmusstreit 230
3.2.1 Gregor Palamas' Vita und seine Auseinandersetzungen
mit Barlaam, Akindynos und Nikephoros Gregoras 230
3.2.2 Zur Theologie Gregor Palamas 245
3.3 Das »Leben in Christus« im Kontext orthodoxer Pneumatologie und Kirchlichkeit 264
3.3.1 Nikolaos Kabasilas, sein Leben und Werk 264
3.3.2 Die Laientheologie des Nikolaos Kabasilas 270
3.4 Fazit und Ausblick 282
3.4.1 Zementierung des Schismas von 1054 282
3.4.2 Bleibend getrennte Wege der Kirchen in Ost und West? 283

Register zu Personen, Orten und einigen, grundlegenden Begriffen 288