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Der Tod und die Künste
Der Tod und die Künste




Friederike Felicitas Günther, Wolfgang Riedel (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826055553 (ISBN: 3-8260-5555-1)
418 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2016

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Tod und die Künste Interdisziplinärer Sammelband

Beteiligte Fachgebiete: Klassische Philologie Mediävistik • Neugermanistik • Slavistik • Komparatistik Kunstgeschichte • Musikwissenschaft • Theologie
Rezension
Dieser Sammelband, der das Verhältnis von Tod und Literatur & Musik thematisiert, geht auf eine Ringvorlesung im Rahmen des Studium Generale an der Universität Würzburg 2011 zurück. Die Künste haben immer wieder Deutungen des Todes vorgelegt; der Tod ist ein Kernthema der literarischen Anthropologie. Dabei beleuchtet der Band auch die einschlägigen historischen Veränderungen in der westlichen Moderne seit der europäischen Aufklärung: Einer zunehmenden sozialen Verdrängung des Todes (z.B. in Altersheime) entspricht eine gegenläufig zunehmende Thematisierung des Todes in den Künsten. Und schließlich zeigt sich, dass die grundlegenden Wahrnehmungs-, Vorstellungs- und Empfindungsmuster gegenüber dem Tod über die Jahrhunderte relativ stabil und konstant sind: Erlösungshoffnungen, Schreckensvisionen, Unsterblichkeitskonzepte und Erwartungen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kurzinhalt: M. Erler: Tod als Teil des Lebens. Zur meditatio mortis bei Platon und den Epikureern – D. Klein: Erfahrungen mit der Sterblichkeit. Fallbeispiele aus der Literatur des hohen Mittelalters – F. F. Günther: Frühaufgeklärte Todesfurcht und ihre empfindsame Überwindung. Gewitter bei Brockes und Klopstock – M. Storch: Zürauer Thanatologie. Kafka, die Tuberkulose und der Tod – I. von der Lühe: „…daß man gestorben sein muß, um ganz ein Schaffender zu sein“. Thomas Manns Künstlerfiguren – F. Lönker: „Der Tod ist groß. Wir sind die seinen“. Leben und Sterben bei Rainer Maria Rilke – H. U. Gumbrecht: Zum „tragischen Lebensgefühl“ des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und zu seiner Nachgeschichte – A. Ebbinghaus: Der Tod in Gedichten Anna Achmatowas - 1917 und 1940 – J. Robert: Phonographie des Todes. Paul Celans Todesfuge und die Lyrik nach Auschwitz – W. Riedel: Den Tod vor Augen. Lyrische ars moriendi heute (Robert Gernhardt, Heiner Müller) – A. Haug: Sterben: Keine Kunst? Eine Begräbnismusik von 1695, ein Todesdiskurs von 1983, ein Musiktheater von 2010 – E. Garhammer: Kann Kunst im Sterben trösten? Ein literarisch-theologischer Grenzgang
Die Herausgeber Dr. Friederike Felicitas Günther ist Assistentin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte. Buchpublikationen: Rhythmus beim frühen Nietzsche, Berlin/ New York 2008. Mitherausgeberschaft: Anthropologien der Endlichkeit, Göttingen 2011. Prof. Dr. Wolfgang Riedel ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte der Universität Würzburg und ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort I

MICHAEL ERLER
Tod als Teil des Lebens.
Zur meditatio mortis bei Platon und den Epikureern 1

DOROTHEA KLEIN
Erfahrungen mit der Sterblichkeit.
Fallbeispiele aus der Literatur des hohen Mittelalters 17

DAMIAN DOMBROWSKI
„Cernite" — Vision und Person am Grabmal
Roberts des Weisen in S. Chiara zu Neapel 49

FRANK FEHRENBACH
Homo nudus vivus.
Zur Anothomia (1345) des Guido da Vigevano 101

ANDREAS HAUG
Sterben: Keine Kunst? Eine Bestattungsmusik von 1694,
ein Todesdiskurs von 1983, ein Musiktheater von 2010 119

FRIEDERIKE FELICITAS GÜNTHER
Barthold Heinrich Brockes' irdisches Vergnügen am Überleben 133

HELMUT PFOTENHAUER
Sprache des Unaussprechlichen.
Goethes Bilderwelt und der Tod 157

ROLAND BORGARDS
Leben und Tod. Kleists Zweikampf 167

ULRICH KONRAD
Musik und „liturgische" Inszenierung.
Robert Schumanns Requiem für Mignon op. 98b 195

IRMELA VON DER LÜHE
„...daß man gestorben sein muß, um ganz ein Schaffender zu sein".
Thomas Manns Künstlerfiguren 231

FRED LÖNKER
„Der Tod ist groß. Wir sind die seinen".
Tod und Sterben bei Rainer Maria Rilke 251

MICHAEL STORCH
Zürauer Thanatologie. Kafka, die Tuberkulose und der Tod 269

HANS ULRICH GUMBRECHT
Über das „tragische Lebensgefühl" des frühen
zwanzigsten Jahrhunderts und seine Nachgeschichte 287

ANDREAS EBBINGHAUS
Der Tod in Gedichten Anna Achmatowas — 1917 und 1940 295

JÖRG ROBERT
Phonographie des Todes.
Paul Celans Todesfuge und die Lyrik nach Auschwitz 315

ERICH GARHAMMER
Kann Kunst im Sterben trösten?
Ein Grenzgang zwischen Literatur und Theologie 343

WOLFGANG RIEDEL
Den Tod vor Augen.
Lyrische ars moriendi heute (Robert Gernhard, Heiner Müller) 363

Autorinnen und Autoren 397
Dank 400