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Der Sound Gottes Kirchenmusik neu denken
Der Sound Gottes
Kirchenmusik neu denken




Rainer Bayreuther

Claudius
EAN: 9783532628591 (ISBN: 3-532-62859-7)
240 Seiten, kartoniert, 12 x 20cm, Juni, 2021

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Häufig haftet der Kirchenmusik etwas Gestriges, Muffiges und Weltfremdes an - nicht ganz zu Unrecht möchte Rainer Bayreuther, renommierter Musikwissenschaftler an der Hochschule für evgl. Kirchenmusik in Bayreuth, "Kirchenmusik neu denken".
Er nimmt eine recht schonungslose Bestandsaufnahme vor, in der er die Bausteinhaftigkeit des (insbes. evangelischen) Gottesdienstes genauso kritisiert wie die Liedlastigkeit im kirchenmusikalischen Bereich. Detaillierte Einblicke in die Musik- und Kultgeschichte bei Griechen und Juden ergänzen diese Überlegungen. Bayreuthers Vorschläge zur neugedachten Kirchenmusik stellen die theologische Aussage der Musik in den Mittelpunkt. Dabei stellt er sich vor, dass weniger für Gott musiziert wird und mehr "Gott selber tönt." (S.185).
Für den Musikunterricht der Oberstufe finden sich in diesem Buch sicherlich Passagen, mithilfe derer den Schülerinnen und Schülern eine aktuelle Debatte nahgebracht werden kann, in der Musikwissenschaft und Theologie aufs Engste miteinander verzahnt sind. Es ergeben sich vielleicht auch interdisziplinäre Ansätze für den Unterricht.

Um mit Rainer Bayreuther zu sprechen: "Es bleibt genug übrig an grandioser Kirchenmusik. Die frische Luft wird ihr guttun. Kirchenmusiker, musiziert sie, so entfesselt ihr könnt!" (S.190)

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Es ist die falsche Frage, ob wir bei der Suche nach dem Sound Gottes noch Gesangbuchlieder oder Bachkantaten singen oder ob wir es bleiben lassen sollen. Die richtige ist: Wie muss die Performance eines Gesangbuchlieds oder einer Kantate gedacht, komponiert, dekomponiert werden, damit durch sie der Sound Gottes strömt? Rainer Bayreuther spricht sich leidenschaftlich für mehr experimentellen Mut in der Kirchenmusik, für den Einsatz auditiver Medien und die kreative Verknüpfung von digitaler und menschlicher Kommunikation aus.

„Ich führe keinen musikalischen Bildersturm im Schilde. Ich gebe schlicht zu bedenken, dass ein göttliches Eingreifen im Klangereignis jenes Klangereignis inkommensurabel verändert.“