Dieser voluminöse und in jeder Hinsicht schwergewichtige Band beschreibt umfassend und reich und anschaulich illustriert die Baugeschichte der für das Christentum bedeutendsten Kirche von der Antike bis heute: Der Petersdom in Rom. Bislang gab es noch keine zusammenfassende illustrierte Studie über die Geschichte des Petersdoms in Rom von seiner Erbauung im 4. Jahrhundert über seine Veränderungen im Mittelalter bis hin zum Renaissance-Neubau. Der vorliegende Band schließt diese Lücke. Bis ins 16. Jahrhundert stand an der vertrauten Stelle in Rom eine Basilika, die durch einen gewaltigen Dom ersetzt wurde, an dessen Bau alle Großen Künstler der Zeit beteiligt waren, - von Bramante, Raffael und Michelangelo bis zu Bernini. Wenn wir heute St. Peter in Rom besichtigen, vor allem die 16 Jahre nach Michelangelos Tod im Mai 1590 fertiggestellte Kuppel betrachten, dann verströmt der ganze Petersdom eine majestätische Gelassenheit, eine steinerne scheinbare Ewigkeit, eben Roma aeterna - und alles wirkt wie das Ergebnis einer von ruhiger Hand geplanten, langfristig umgesetzten künstlerischen Planung. Das Gegenteil aber ist der Fall; von Bramante bis Bernini ist nichts aus einem Guß, künstlerische Rivalitäten dominieren die Baugeschichte, zwischen Longitudinalbau und Zentralbau geht es ständig hin und her in den Entwürfen und in den tatsächlichen Bauabschnitten. Die Mutter aller Kirchen ist entstanden aus einem der komplexesten und chaotischsten Bauprojekte der Neuzeit.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de

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