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Der Hass auf den Westen Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren Originaltitel: La Haine de l'Occident
Originalverlag: Éditions Albin Michel, Paris 2008
Aus dem Französischen von Hainer Kober

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Der Hass auf den Westen
Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren


Originaltitel: La Haine de l'Occident

Originalverlag: Éditions Albin Michel, Paris 2008

Aus dem Französischen von Hainer Kober



DEUTSCHE ERSTAUSGABE



Jean Ziegler

C. Bertelsmann
EAN: 9783570011324 (ISBN: 3-570-01132-1)
288 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2010

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Um die Menschen zu lieben, muss man sehr stark hassen, was sie unterdrückt.« Jean-Paul Sartre



Ziegler lehrt uns, die Werte und die Weltherrschaft des Westens mit den Augen der Völker des Südens zu sehen. Nur wenn wir verstehen, welche traumatischen Verletzungen Kolonialismus, Sklaverei und Ausbeutung, gepaart mit Arroganz moralischer Überheblichkeit, im kollektiven Bewußtsein dieser Völker hinterlassen haben, werden wir in der Lage sein, den daraus resultierenden Hass, der dem Westen entgegenschlägt, durch konkretes Handeln zu überwinden.



Wohin seine internationalen Aufgaben ihn auch führen, immer wieder stößt Jean Ziegler auf die tiefe Feindschaft, die die Völker des Südens denen des Westens entgegenbringen. Er ergründet die Motive und historischen Wurzeln dieses Hasses und sucht nach Mitteln, ihn zu besiegen. Für Millionen Männer, Frauen und Kinder auf unserem Planeten ist die Überwindung dieses Konflikts zu einer Überlebensfrage geworden.

Wie können wir den globalisierten Finanzkapitalismus und seine Akteure daran hindern, den Rest der Welt ihrer mörderischen Herrschaft zu unterwerfen? Wie den Westen dazu bringen, seine Verantwortung wahrzunehmen? Wie erreichen, dass Rechtsstaat und Demokratie im Süden nicht abgelehnt werden wegen der Ungerechtigkeiten, die in ihrem Namen begangen wurden und werden?

Bei seiner Suche nach Antworten nimmt der Autor seine Leser mit auf eine lange Reise, die von Nigeria nach Bolivien, von den internationalen Konferenzsälen in New York und Genf in die elendesten Dörfer unseres Planeten führt. Ein engagiertes, aufrüttelndes Buch - auch eine Hommage an die beiden Dichter, die für dieses Buch Pate gestanden haben: Aime Cesaire und Wole Soyinka.



Jean Ziegler, Bürger der Republik Genf, Soziologe, ist emeritierter Professor der Universität Genf. Er war bis 1999 Nationalrat (Abgeordneter) im Eidgenössischen Parlament, dann Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung. Seit 2008 ist er Mitglied des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrats. Er ist Träger verschiedener Ehrendoktorate und internationaler Preise wie z.B. des CARE-Millenniumspreises (2009) und des Internationalen Literaturpreises für Menschenrechte (2008).

Seine Bücher: Die Schweiz wäscht weißer; Die Schweiz, das Gold und die Toten; Wie kommt der Hunger in die Welt?; Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher und Das Imperium der Schande, in mehrere Sprachen übersetzt, haben erbitterte Kontroversen ausgelöst und ihm hohes Ansehen verschafft. Zuletzt ist von Jean Ziegler erschienen: Das Imperium der Schande (überarbeitete Ausgabe 2007).
Rezension
Plötzlich besinnen sich die Völker auf die Demütigungen, die Schrecken, die sie in der Vergangenheit erlitten haben. Sie haben sich entschlossen, vom Westen Rechenschaft zu fordern. Jean Zieglers Buch bildet eine Abrechnung mit der Unsensibilität, Gleichgültigkeit und Blindheit des Westens im Umgang mit den Ländern „des Südens“. Nach Auffassung des Globalisierungskritikers ist „das verwundete Gedächtnis der einstigen Kolonialvölker ist zu einer geschichtsmächtigen Kraft geworden“. Der Has des Südens, der ein neu erwachenden Bewußtseins der Betroffenen spiegelt und eine erneuernde, positive Kraft bündeln könnte, ist Ziegler verständlich, - der wachsende pathologische Hass in Form steigender Anzahl terroristischer Akte nicht. Im Hass der unterdrückten Völker könnte etwas geborgen sein, dass gerade wir Westler dringend benötigen, um aus dem Labyrinth der Gier, des Konsumismus und der Umweltzerstörung wieder herauszufinden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Jean Ziegler wird mit diesem Preis für sein Engagement für die am stärksten ausgebeuteten Menschen auf diesem Planeten geehrt.«
Die Begründung für die Verleihung des Literaturpreises für Menschenrechte für »Der Hass auf den Westen«

Er gilt als scharfzüngiger Globalisierungskritiker, als »Stimme der Armen und Schrecken der Mächtigen« (so der Stern): Jean Ziegler ist einer der letzten zornigen Linken, der unermüdlich Elend, Unterdrückung, Menschenverachtung und die Arroganz der Reichen als Resultat eines global agierenden Kapitalismus und einer »mörderischen Weltordnung« anprangert. In seinem neuen Buch, für das er Ende 2008 mit dem Literaturpreis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde, diagnostiziert er wachsenden Hass der Armen und Entrechteten auf den Westen. Dessen Nährboden sind gegenseitiges Unverständnis sowie das Bewusstsein jahrhundertelanger Verachtung und Unterdrückung – mit weit reichenden Folgen für globale Friedenspolitik.

Jean Ziegler ist Mitglied des UN-Menschenrechtsrates und einer der international bekanntesten Globalisierungskritiker.

„Das aufrüttelnde Plädoyer des Globalisierungskritikers.“
SAT 3

Jean Ziegler, geboren 1934 im schweizerischen Thun, lehrte bis zu seiner 2002 erfolgten Emeritierung Soziologie an der Universität Genf und als ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris, er war von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Mitglied im Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats und im Beirat von "Business Crime Control".

Jean Ziegler wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt als UN-Experte nach der Ermordung Patrice Lumumbas („Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen.“). Bis 1999 war Jean Ziegler Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Seine Publikationen wie »Die Schweiz wäscht weißer« und »Die Schweiz, das Gold und die Toten« haben erbitterte Kontroversen ausgelöst und ihm internationales Ansehen. Zuletzt erschien der Weltbesteller »Das Imperium der Schande«“ im C. Bertelsmann Verlag. Ziegler gehört zu den international profiliertesten und charismatischsten Kritikern weltweiter Profitgier und ist derzeit Mitglied des UN-Menschenrechtsrates.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT 9

ERSTER TEIL: An den Quellen des Hasses 1

I Vernunft und Wahnsinn 21
II Die rätselhaften Wege des Gedächtnisses 27
III Sklavenjagd 39
IV Die Kolonialmassaker. 45
V Durban oder wenn der Hass auf den Westen den Dialog blockiert 57
VI Sarkozy in Afrika 69

ZWEITER TEIL: Die abscheuliche Erbfolge 81

I Vom Sklavenhalter zum alles verschlingenden Raubtier 83
II In Indien, in China 95

DRITTER TEIL: Die Schizophrenie des Westens 103

I Die Menschenrechte 105
II Zynismus, Arroganz und Doppelzüngigkeit 120

VIERTER TEIL: Nigeria, die Fabrik des Hasses 125

I Die Paten von Abuja 127
II Zur Zeit des Biafrakriegs 137
III Die Wahlfarce 140
IV Bestechung als Herrschaftsinstrument 146
V Blutspur im Delta 150
VI Lagos, Mülleimer des Westens 160
VII Die Heuchelei der Weltbank 163
VIII Die Sklavenkinder von Wuze 168
IX Als Angela Merkel Wole Soyinka ohrfeigte 171

FÜNFTER TEIL: Bolivien: der Bruch 175

I Als die Schweine hungrig waren 177
II Ein Indianer im Palacio Quemado 188
III Der wiedergewonnene Stolz 196
IV »Im Namen des bolivianischen Volkes« 203
V Die Not besiegen 210
VI Der Bruch mit dem Kolonialstaat 224
VII Das Fest 236
VIII Die Ustaschi sind zurück 240

EPILOG: »Die Stunde unserer selbst ist gekommen« 253

Danksagung 265
Anmerkungen 267
Personenregister 277
Sachregister 282