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Der Brief des Paulus an Philemon
Der Brief des Paulus an Philemon




Eckart Reinmuth

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374023523 (ISBN: 3-374-02352-5)
68 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 23cm, 2006

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Philemonbrief, ein kurzes Schreiben des Paulus an einen christlichen Sklavenbesitzer, wird in historischer und theologischer Hinsicht interpretiert. Dabei kommt sowohl die Vorgeschichte, ohne die dieser Brief unverständlich bleibt, als auch seine Aktualität zur Sprache. Der Kommentar liest den Philemonbrief im Kontext moderner Lebens- und Arbeitsbedingungen, die trotz aller Unterschiede bestürzende Analogien zur antiken Sklaverei aufweisen. Diesem wachsenden Problemfeld können Christen und Kirchen sich nicht entziehen.



Eckart Reinmuth, Dr. theol, Jahrgang 1951, ist Professor für Neues Testament an der Universität Rostock. Seine Forschungsschwerpunkte sind die antik-jüdische Literatur und ihre Hermeneutik sowie moderne Literatur- und Geschichtstheorien in ihrer Bedeutung für die Auslegung des Neuen Testaments.
Rezension
Manche Schriften des Neuen Testaments sind religionspädagogisch weitgehend unbekannt. Die (unechten) Paulusbriefe gehören dazu oder der kleine, aber feine, echte Philemonbrief des Paulus, der wegen seiner Kürze oft überblättert wird. Dabei enthält er sehr persönliche Korrespondenz und thematisiert mit der Sklavenfrage einen Bereich, der die Christen der Antike zwingend herausfordern mußte. Sicherlich: in vielem sind uns diese Texte auch fremd. Uns wäre es heute lieber, Paulus und das frühe Christentum hätten die Sklaverei strukturell abgeschafft ... Der Brief an Philemon ist der kürzeste und privateste Paulusbrief. Philemon leitet eine christliche Hausgemeinde und ihm ist ein Sklave namens Onesimus entlaufen, der zu Paulus gekommen ist. Paulus hat Onesimus bekehrt und sendet ihn mit dem Brief zu seinem Herrn Philemon zurück. Paulus bittet Philemon, den Onesimus straffrei zu lassen und ihn als „geliebten Bruder“ zu empfangen (ihm die Freiheit zu geben?). – Hier trifft das Christentum auf das in der Antike übliche Phänomen der Sklaverei. Zwar wird keine prinzipielle Sklavenfreiheit gefordert, aber gleichwohl wird die Sklaverei unter Christen von innen heraus unmöglich. – Leider selten findet sich in den neutestamentlichen Kommentarwerken ein eigenständiger Band zu dem sehr kurzen Philemonbrief des Paulus, der eine bedeutsame sozialgeschichtliche Fragestellung thematisiert – hier ist die Ausnahme. Der Kommentar liefert damit auch einen Beitrag zur Sozialgeschichte des Christentums.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament

Herausgegeben von Jens Herzer und Udo Schnelle

Der Theologische Handkommentar zum Neuen Testament wurde 1928 gegründet und erscheint seit den 50er Jahren in fortlaufender Neubearbeitung. Diese Kommentarreihe arbeitet vor allem Textaussage und Textzusammenhang heraus und bildet damit die Grundlage für eine exegetisch-theologisch verantwortete Predigt und Verkündigung. Ihre übersichtliche und kompakte Anlage empfiehlt sie nicht nur für Lehre und Forschung, sondern ganz besonders für Studium und kirchliche Praxis.

Die Reihe [ThHK] kann zur Fortsetzung bestellt werden. Der Fortsetzungsbezug ist jederzeit kündbar. Bei Fortsetzungsbezug wird ein Nachlass gewährt.

Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen IX
Literatur XIII

Einleitung 1

§ 1 Überlegungen zur Vorgeschichte des Briefes 8

§ 2 Die rechtliche Situation des Onesimus 11

§ 3 Die Perspektive Philos von Alexandrien 12

§ 4 Der Philemonbrief und die Situation des Onesimus 15

§ 5 Überlieferung und Abfassung des Briefes 17

§ 6 Die Situation des Paulus und die Adresse des Briefes 19

Auslegung 21

I. Präskript 1-3 21

II. Proömium 4-7 27

III. Briefkorpus 8-20 31

Exkurs 1: Parresia 33

Exkurs 2: Autorität und Ironie 38

IV. Briefschluss 21-25 52

Anmerkungen zur Wirkungsgeschichte 58