|
Der Anfang aller Dinge: Naturwissenschaft und Religion
Hans Küng (Hrsg.)
Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492251686 (ISBN: 3-492-25168-4)
246 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Dezember, 2010
EUR 8,95 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Die Frage nach dem Anfang aller Anfänge.
Hans Küng unternimmt eine aufregende Exkursion zu den Fragen, die die Menschheit seit Anbeginn beschäftigt haben: Was ist der Anfang von Welt und Mensch? Ist alles Zufall? Ist Willensfreiheit eine Illusion? Und er zeigt: Nur Naturwissenschaft und Religion zusammen können Antwort geben auf die Frage, »was die Welt im Innersten zusammenhält«.
»Die Naturwissenschaften helfen, Gesetzmäßigkeiten und Funktionsweisen zu verstehen; für Fragen nach dem Ursprung des Seins und dem Sinn des Lebens jedoch reden die Religionen. Lernen, das eine vom anderen zu unterscheiden – nicht mehr und nicht weniger wollte Hans Küng mit seinem Buch erreichen. Es ist ihm vorzüglich gelungen.« Neue Zürcher Zeitung
Rezension
Als die römisch-katholische Kirche vor gut einem Vierteljahrhundert mit Hans Küng einem ihrer profiliertesten theologischen Denker die Lehrbefugnis entzog, da tat sie dies vor allem deshalb, weil er unbeirrbar an seinem Urteil festhielt, das vatikanische Postulat der päpstlichen Unfehlbarkeit sei falsch. Als einer ihrer ernstesten Kritiker ist Küng der Kirche in der Folge auch zu ihrem eigenem Glück erhalten geblieben. Doch hat sich sein Denken und sein publizistisches Schaffen nie in seiner wohlbegründeten Kirchenkritik erschöpft, wie dies zu einem großen Teil bei anderen prominenten Dissidenten der Fall war. Seine zahlreichen Schriften zu den Grundfragen des nicht nur christlichen Glaubens haben in den zurückliegenden Jahrzehnten einem ständig wachsenden Leserkreis die Religion als einen existenziellen Ausdruck des Menschseins ins Bewusstsein gebracht. Und vor allem hat Küng immer wieder bedeutende Beiträge zum Dialog der Religionen geleistet.
Von Kritik und Dialog ist auch Der Anfang aller Dinge geprägt. Nachdem Küng in der Vergangenheit immer wieder vor allem der Religion und ihren Institutionen den Spiegel vorgehalten hat, zeigt er diesmal eindrucksvoll, wie wenig eine rein naturwissenschaftliche Weltanschauung, die ohne Gott auszukommen glaubt, zur Beantwortung der großen Menschheitsfragen taugt vor allem eben jener nach dem "Anfang aller Dinge". Dabei nimmt der Autor die Erkenntnisse der Naturwissenschaften als solche sehr ernst und versucht nicht etwa, diese in irgendeiner Weise klein zu reden. Ausgesprochen lesenswert!
Frank Kohl lbib.de
Verlagsinfo
Die Frage nach dem Anfang aller Anfänge.
Hans Küng unternimmt eine aufregende Exkursion zu den Fragen, die die Menschheit seit Anbeginn beschäftigt haben: Was ist der Anfang von Welt und Mensch? Ist alles Zufall? Ist Willensfreiheit eine Illusion? Und er zeigt: Nur Naturwissenschaft und Religion zusammen können Antwort geben auf die Frage, »was die Welt im Innersten zusammenhält«.
Inhaltsverzeichnis
Es werde Licht! 11
A. Eine vereinheitlichte Theorie über alles? 15
1. Das Rätsel der Wirklichkeit 15
Ein doppeltes Rätsel 16
Das neue Weltmodell: Kopernikus, Kepler, Galilei 17
Kirche gegen Naturwissenschaft 19
Sieg der Naturwissenschaft 20
2. Physikalische Beschreibung des Anfangs 22
Die neue Physik: Einsteins relativistische Raum-Zeit 22
Das expandierende Weltall 23
Der Urknall und die Folgen 25
3. Was die Welt im Innersten zusammenhält 27
Heisenberg und die Quantentheorie 27
Die Weltformel - eine große Hoffnung 29
Gut statt GOD? Hawking 30
Die Weltformel - eine große Enttäuschung 32
4. Der Grundlagenstreit in der Mathematik 34
Widerspruchsfreie Mathematik? Gödel 34
Keine endgültige Theorie für alles 36
Anlaß zur kritischen Selbstbesinnung 37
5. Ungenügen des Positivismus 40
Ablehnung des Metaempirischen? Popper 40
Nur sinnlose Scheinprobleme ? 41
Bewahrungheitung aller Sätze auch in der Naturwissenschaft unmöglich 43
Eigengesetzlichkeit und Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnis 45
6. Die Fraglichkeit der Wirklichkeit 47
Universum - Mensch - Ich 47
Vieldimensionale und vielschichtige Wirklichkeit 48
Die Vernunft, aber nicht die Vernunft allein 51
7. Naturwissenschaft und Theologie: unterschiedliche Perspektiven 52
Naturwissenschaft: Grundlage, aber nicht das Ganze 52
Auch Theologie bedarf der Selbstkritik 53
Physikalische Erkenntnis kann die Erfahrungswelt nicht überschreiten 55
Statt eines Konfrontations- oder Integrations- ein Komplementaritätsmodell 57
B. Gott als Anfang? 59
1. Die Frage nach dem Anfang der Anfänge 59
Die Anfangssingularität 60
"Kopernikanische Wende" in der Philiosophie: Descartes 62
Gottesbeweise - zum Scheitern verurteilt: Kant 62
Auch Gegenbeweise scheitern 64
2. Naturwissenschaft blockiert durch Religionskritik? 64
Recht und Unrecht der Religionskritik: Feuerbach - Marx - Freud 65
Tod Gottes? Nietzsche 67
Naturwissenschaft muß Gott aus dem Spiel lassen 68
Atheismus verständlich, aber nicht notwendig 69
3. Woher die Naturkonstanten? 70
Ein Universum - endlich in Zeit und Raum 71
Intellektuelle Hilflosigkeit angesichts der Ursprungsfrage 73
Woher die kosmischen Ordnungsprinzipien? 75
Instinktive Opposition 77
4. Reaktionen auf die kosmische Feinabstimmung 79
Kosmologische Spekulation: alternative Universen 79
Rückfrage: Unser Universum - eines unter vielen? 81
Kosmologische Demonstration: ein Designer-Universum 85
Rückfrage: ein physikalischer Gottesbeweis? 86
Fragwürdige Grundmotivation 87
5. Warum gibt es nicht nichts? 89
Lösung der Welträtsel? 90
Mit dem wissen wächst das Nichtwissen 92
Annäherung an das Urgeheimnis 94
Gott als Hypothese 97
Gott als Wirklichkeit 98
Ein archimedischer Punkt 100
C. Weltschöpfung oder Evolution? 102
1. Der Anfang als Anfang eines Werdens 102
Evolution der biologischen Arten: Darwin 103
Abstammung des Menschen aus dem Tierreich 105
2. Theologische Abwehr 106
Anglikanische Verlegenheit 107
Ein zweiter Fall Galilei für die katholische Kirche 108
Protestantischer Kreationismus 109
3. Evolution mit oder ohne Gott? 112
Fortschritt ohne Gott: Comte 112
Evolution zu Gott: Teilhard de Chardin 114
Gott im Prozeß: Withehead 117
4. Wie Gott denken? 120
Eine Alternative zum Wort Gott? 121
Gott - ein überirdisches Wesen? 122
Zeit-Raum, umgriffen von Ewigkeit und Unermeßlichkeit 123
Ist Gott Person? 125
5. Bibel und Schöpfung 127
Schöpfungsmythen der Weltreligionen 128
Informationsbedarf ? 131
Die Magna Charta jüdisch-christlicher Weltsicht 132
Eine metaphorische Bildsprache 135
Keine Harmonisierung oder Vermischung 136
6. Glaubenszeugnis über das letzte Woher 138
Erschaffung von Zeit und Raum aus dem Nichts 139
Was ist der Sinn des Schöpfungsglaubens heute? 140
"In unzugänglichem Licht" 144
D. Leben im Kosmos? 147
1. Seit wann gibt es Leben ? 147
Was ist "Leben"? 148
Sind wir allein im Universum? 149
Erfolglose Suche 151
2. Wie entstand Leben ? 154
Die Träger des Lebens 154
Materie organisiert sich selbst 156
2.3. Zufall oder Notwendigkeit?158
Vorrang des Zufalls? 159
Naturgesetze steuern den Zufall 160
Gott überflüssig? 161
Eine existentielle Alternative 163
2.4. Warum ein lebensfreundlicher Kosmos? 164
Evolution auf den Menschen hin 164
Ein anthropisches Prinzip? 166
Keine Letztbegründung 168
2.5. Wunder 170
Durchbrechung der Naturgesetze? 170
Ergebnisse der Bibelkritik 171
Hinweise für den Glauben 172
6. Wie Gottes Wirken denken? 174
Ein vergeistigtes Gottesverständnis 174
Der Unendliche wirkt im Endlichen 176
Kein Konkurrenz zwischen Gott und Welt 177
E. Der Anfang der Menschheit 180
1. Physische Entwicklung des Menschen 180
Die Stammesgeschichte 181
Aus Afrika kommt der Mensch 182
Früheste Spuren von Religion 185
2. Physische Entwicklung des Menschen 187
Das Leib-Seele-Problem 188
Psyche statt Seele 189
Bedingte Freiheit 191
Umweltgesteuert und vorprogammiert 192
3. Gehirn und Geist 193
Durch physikalisch-chemische Gehirnprozesse determiniert? 194
Willensfreiheit eine Illusion? 195
Neurowissenschaftliche Verharmlosung von Verantwortung und Schuld 197
4. Grenzen der Hirnforschung 199
Ein Nichtwissen auf der entscheidenden Hirnebene 200
Die großen Fragen der Neurowissenschaften 201
Chemie und Physik erklären nicht das Ich 204
Erfahrung der Freiheit 206
Der geistige Kosmos 208
5. Anfänge des menschlichen Ethos 211
Evolutionsbiologische und sozikulturelle Faktoren 211
Ur-Ethos als Basis eines Welt-Ethos 212
Auch biblisches Ethos hat eine Geschichte 213
Das eine Licht und die vielen Lichter 215
Epilog: Das Ende aller Dinge 218
Physikalische Hypothesen vom Ende 218
Apokalyptische Visionen vom Ende 220
Der Sinn der biblischen Visionen 223
Sterben ins Licht hinein 227
Anmerkungen 227
Dankeswort 246
Bücher von Hans Küng 249
Bücher zu Hans Küng 252
|
|