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Das Unbehagen in der Islamwissenschaft  Ein klassisches Fach im Scheinwerferlicht der Politik und der Medien
Das Unbehagen in der Islamwissenschaft
Ein klassisches Fach im Scheinwerferlicht der Politik und der Medien




Abbas Poya, Maurus Reinkowski (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783899427158 (ISBN: 3-89942-715-7)
334 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2008

EUR 30,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Muss und kann die Islamwissenschaft dem Anspruch gerecht werden, auf jede Frage zum Islam und den Muslimen eine passende Antwort zu haben? Verstärkt nicht die Islamwissenschaft eher in der deutschen Öffentlichkeit verbreitete (Vor-)Urteile, als dass sie einen aufklärerischen und erklärenden Beitrag leisten könnte? Ist es der Islamwissenschaft überhaupt gelungen, sich von den Paradigmen des Orientalismus des 19. Jahrhunderts zu befreien?

Der Sammelband zeigt ein ehemaliges »Orchideenfach«, das sich mit großen Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit konfrontiert sieht und widerstreitende Antworten auf diese Herausforderung gibt.
Rezension
Der 11. September 2001 hat - neben vielen anderen Wirkungen - in Deutschland ein Fach in den Focus der Öffentlichkeit gerückt, das bis dahin ein weitgehendes Mauerblümchendasein lebte: die Islamwissenschaft. Seit Nine-Eleven werden große (mediale) Erwartungen an das Fach herangetragen, dem es offenbar nicht gewachsen ist und sein kann in seiner jetzigen Befindlichkeit: nämlich alles und jedes im Hinblick auf den Islam erklären zu können und zu sollen. Hinzu kommt die Einführung islamischen Religionsunterrichts in Deutschland, so dass das Fach als Bezugswissenschaft weitere Bedeutung erfährt. Aber kann die Islamwissenschaft überhaupt einen aufklärerischen und erklärenden Beitrag zum Islam leisten, so fragt dieser Band kritisch nach: Ist es der Islamwissenschaft überhaupt gelungen, sich von den Paradigmen des Orientalismus des 19. Jahrhunderts zu befreien?

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Abbas Poya (Dr. phil.) forscht über islamisches Recht und moderne Diskurse im Islam.
Maurus Reinkowski (Prof. Dr.) beschäftigt sich mit dem Nahen Osten in der Gegenwart und der osmanischen Geschichte.
Beide unterrichten an der Universität Freiburg.
WWW: www.orient.uni-freiburg.de/islam/mitarbeiter

Adressaten
Orientalistik, Geschichte, Soziologie

Schlagworte
Orientalistik, Islam, Islamwissenschaft,
Geisteswissenschaften

Das Buch im Spiegel der Medien

"Der Sammelband fasziniert durch die Vielfalt der interdisziplinären und kontroversen Positionen."
Dr. Jos Schnurer, www.socialnet.de, 17.05.2008

"[Das macht] es spannend: eine interne Debatte, mit einem zumindest teilweise 'jungen' Ansatz."
Gudrun Harrer, Der Standard, 05.07.2008

Reihe "Globaler lokaler Islam"
Editorial
Der lange Zeit angenommene Bedeutungsverlust des Islam als Folge gesellschaftlicher Modernisierung ist in den vergangenen Jahren weltweit widerlegt worden. Die Ergebnisse empirischer Forschung zeigen, dass der Islam in verschiedenen historischen Zeitabschnitten und lokalen Feldern jeweils neue kontextspezifische Aktualität erfährt. Die Beiträge der interdisziplinär ausgerichteten Reihe Globaler lokaler Islam verfolgen das Ziel, die vielfältigen Situierungen des Islam zwischen Globalisierung und Lokalisierung zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
Einführung: Was soll Islamwissenschaft bedeuten? 9
ABBAS POYA / MAURUS REINKOWSKI

TEIL I
SELBSTVER(UN)SICHERUNGEN


Islamwissenschaft und relevante Redundanz 19
MAURUS REINKOWSKI

Islamwissenschaft:
Globalisierung einer philologischen Disziplin 37
BENJAMIN JOKISCH

Historismus versus Orientalismus?
Oder: Zur Geschichte einer Wahlverwandtschaft 51
BIRGIT SCHÄBLER

Islamwissenschaft aus der Sicht eines
außer-universitären Forschungsinstituts: Orient als Islam? 71
ULRIKE FREITAG

TEIL II
AN DEN ANGEBLICHEN RÄNDERN


,Die Mauer muss weg!‘, oder: Alles für sich ist singulär.
Gedanken zur islamwissenschaftlichen Beschäftigung
mit Südasien in Deutschland 85
JAN-PETER HARTUNG

Iranistik zwischen brennender Aktualität und
exotischer Abseitigkeit – Gedanken zur Positionierung
eines ,kleinen‘ orientalistischen Faches 105
BERT G. FRAGNER

Afrika in der deutschen Islamwissenschaft 119
ROMAN LOIMEIER

Islamische Kunstgeschichte und Archäologie:
Letztes Fach der Orientalistik? 135
LORENZ KORN

Gender Studies – eine Herausforderung zur
Standortbestimmung der Islamwissenschaft 149
BIRGIT KRAWIETZ

TEIL III
MEDIALE UND POLITISCHE AMBIVALENZEN


Auf dem Marktplatz der Islamgespenster.
Die Islamwissenschaft in Zeiten des Erklärungsnotstandes 171
MANFRED SING

Die Islamwissenschaft und der 11. September 193
GUIDO STEINBERG

Von der „Islampolitik“ zum „Dialog mit der islamischen Welt“ –
Anmerkungen zum Verhältnis zwischen Orientalistik und
deutscher (Außen-)politik 209
TIM EPKENHANS

Die Täter zu Opfern, die Opfer zu Tätern machen –
Räume und Grenzen islamwissenschaftlicher Politikdeutung 223
UDO STEINBACH

TEIL IV
REORIENTIERUNGEN


Ist das Tor des ‚Igtihad‘ in der Islamwissenschaft geschlossen? 243
ABBAS POYA

Unterscheiden und Verstehen: Über Nutzen und
Missbrauch der Islamwissenschaft 263
GUDRUN KRÄMER

Islamwissenschaften: Ein Fächer von Fächern im
Wettbewerb um Mittel und Macht 271
LUDWIG AMMANN

Gaze – Jenseits vom Orient und von Zivilisierungsmissionen 283
MARIAM POPAL

Zur Zukunft der Islamwissenschaft 301
NAVID KERMANI

Bibliographie 309
Autorinnen und Autoren 331