Hat sich angesichts einer medial ausgestatteten Gesellschaft das Theater als moralische Bühne, als sozialer Treffpunkt und als Ausdrucksform literarischer Kunst nicht längst überholt? Wie ist es möglich, dass nach wie vor zahlreiche modern-provozierende Inszenierungen das Publikum vor den Kopf stoßen und dennoch Deutschland eine blühende Theaterlandschaft mit vollen Häusern wie kaum ein anderers Land weltweit aufweist? Antworten gibt das kleine Handbuch "Das Theater der Gegenwart". Leicht nachvollziehbar werden darin Historie, Strukturen und Verzahnungen des Betriebes "Theater" vorgestellt und wichtige Strömungen, Tendenzen und Möglichkeiten zeitgenössischer Theaterkultur zusammengefasst. Der Leser erhält nicht nur Einblicke in das 'Warum', sondern auch in das 'Wie' und 'Wer'. Theaterbegeisterten und Theaterinteressierten verschafft der Autor, Dozent für Theaterwissenschaften der Universität München, einen gut verständlichen und dennoch umfangreichen Überblick über dieses Genre und zieht Parallelen zu anderen Kunstformen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Von daher eignet es sich hinsichtlich eines Einsatzes in der Schule nicht nur für Theater-AGs und Kurse des dramatischen Gestaltens, es gibt generell für die Oberstufe wichtige Informationen zum literarischen Leben der zeitgenössischen Moderne.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de

Der Band bietet eine kompetente Einführung in das aktuelle Theater. Regietheater, performatives Theater und traditionelles Schauspielertheater werden in ihrer Entwicklung seit den 1960er-Jahren erklärt und mit den prominentesten Regisseuren, darunter Frank Castorf, Christoph Schlingensief, Rimini Protokoll oder Luk Perceval, und Autoren wie Elfriede Jelinek, Heiner Müller, Peter Handke oder René Pollesch vorgestellt. Für alle Theaterbegeisterten, die mehr vom Theater haben, und Inszenierung, Stück und Bühnenbild besser beurteilen wollen.

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