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Das Schwarze Schaf Benachteiligung und Ausgrenzung in der Familie
Das Schwarze Schaf
Benachteiligung und Ausgrenzung in der Familie




Peter Teuschel

Klett-Cotta
EAN: 9783608948028 (ISBN: 3-608-94802-3)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2014

EUR 21,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Es handelt sich nicht um Einzelschicksale: Menschen, die von ihren Familien schlecht behandelt werden, zu wenig Aufmerksamkeit und Zuneigung erhalten oder gar ausgegrenzt werden, sind zahlreich und sie verbindet ähnliche leidvolle Erfahrungen. Doch es gibt Auswege aus der Opferrolle.

Peter Teuschel, Dr. med., ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie; nach seiner Tätigkeit als Chefarzt einer psychiatrischen Fachklinik ist er nun in eigener Praxis in München niedergelassen als Psychiater, Psychotherapeut und Coach.
Rezension
In unsere Familie werden wir hineingeboren, wir werden nicht gefragt und haben keine Wahl. Insofern ist Familie Schicksal. Etliche Kinder fühlen sich ungeliebt oder als schwarzes Schaf in der Familie, - diese Erfahrung prägt meist das ganze weitere Leben der Betroffenen hinsichtlich Selbstwertgefühl und Beziehungen mit Empfindungen eigener Unzulänglichkeit und dem Gefühl, nichts zu gelten oder sich ständig etwas beweisen zu müssen. Benachteiligende Eltern reagieren oft mit dem Vorwurf der Undankbarkeit, was Schuld und Scham bei den betroffenen Kindern noch verstärkt. Dieses Buch bietet Einblick in die Wirkmechanismen von häuslicher Schikane, Benachteiligung und Ausgrenzung, zeigt die Familiendynamiken auf, die hinter solchem Geschehen stehen und bietet nach der Diagnose Ansätze zur Therapie.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ausgrenzung tut weh, besonders, wenn es in der eigenen Familie passiert. Das Leid, das ungeliebte Kind oder das schwarze Schaf zu sein, macht keineswegs an den Grenzen der Herkunftsfamilie halt, meist überschattet es das weitere Leben der Betroffenen, wirkt sich auf ihr Selbstwertgefühl und ihre Beziehungen aus. Der Psychotherapeut und Mobbing-Spezialist Peter Teuschel zeigt hier die vielen Facetten von ungerechter Behandlung und systematischer Benachteiligung in der Familie bis hin zu häuslicher Schikane und Ausgrenzung. Er gibt Einblick in die Familiendynamik, die hinter solchem Verhalten stehen kann. Für schwarze Schafe ist es ein erster Schritt der Befreiung, um diese Zusammenhänge zu wissen. Dann können sich Wege auftun, dieses »Schicksal« hinter sich zu lassen.

»Peter Teuschel hat ein anregendes Buch verfasst, durchgehend verständlich und argumentativ klar.«
Alexander Kluy, Psychologie Heute, 09/2014

Neue Studie belegt erhöhte Gefahr für Depression bei “schwarzen Schafen”
Publiziert am 10. September 2014 von Peter Teuschel

Die negativen Auswirkungen von Ausgrenzung und Benachteiligung in der Familie sind jedem “schwarzen Schaf” aus eigener Erfahrung bewusst.

Jetzt hat eine Forschergruppe der Universität Oxford eine interessante und gut designte Studie veröffentlicht, die eine wissenschaftliche Bestätigung dieser Erfahrung bringt. Untersucht wurde die Auswirkung von Bullying (Mobbing) durch Geschwister auf die Spätfolgen für die Opfer.

Dabei wurden über 6900 Mädchen und Jungen befragt, die im Alter von 12 Jahren über Mobbinghandlungen durch Geschwister berichtet hatten. Gemessen wurde die Häufigkeit von Depression, selbstverletzendem Verhalten (SVV) und Angststörung.

In der Gruppe der Kinder, die mehrmals pro Woche unter Mobbinghandlungen zu leiden hatten, fand sich eine mehr als doppelt so große Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Depression oder SVV. Auch die Häufigkeit von Angststörungen war erhöht.

Dies ist eine eindrucksvolle Bestätigung sowohl für die negativen Auswirkungen von Bullying als auch für die Rolle des “schwarzen Schafes”.

Es freut mich sehr, dass zu diesem Thema jetzt auch wissenschaftliche Studien veröffentlicht werden, die mein rein auf Erfahrung gestütztes Modell des “schwarzen Schafes” untermauern.

Peter Teuschel
Inhaltsverzeichnis
Vorwort:
Was hat der Schäfer gegen schwarze Schafe? 9

Teil I
Vom Gefühl, das schwarze Schaf zu sein 11


Ein großes Unbehagen 11
Schuld und Scham 15
Von der Oma bis zum Enkel 21
Wir wollen mitspielen! 27
Die Familie: ein Auslaufmodell? 30

Teil II
Kuckuckskinder, Sonnenvögel und Normalos 36


Mit zweierlei Maß 36
Darwin im Kinderzimmer 46
Enterbt – entliebt 55
Kuckuckskinder und Sündenböcke 60
Weiße Schafe, leuchtend weiß 67
»Flieg für mich, Sonnenvogel« 73
Nicht ernst genommen: bunte Schafe 76
Die »Normalos« 84
Patchwork-Probleme 89
Die Mausefalle 93
Mitleid mit Pechmarie? 100
Horror 105

Teil III
Tatort Familie 112


Zum schwarzen Schaf gemacht 112
Vernachlässigung 115
Kein Geld, krank, überfordert 115
Ausgeschaltet 118
Unreife Eltern 121
Gestörte Persönlichkeiten 125
Aus dem Gleichgewicht 129
»High Expressed Emotions« 133
Pylonen und schwarze Löcher 141
Kaltes Kalkül 146
Am Abgrund: Lust und Rausch 149
Familien-Mottos 153
Du gehörst mir 154
Ohne dich kann ich nicht leben 157
Nur zu deinem Besten 159
Das bleibt unter uns 164
Bloß nicht ans Eingemachte 166
Einer für alle, alle für einen 169
Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund 173

Teil IV
Überschattetes Leben 176


»So ein mulmiges Lebensgefühl« 176
»Wo ich nicht bin, da ist das Glück« 178
Selbstwert und Vergleich 185
Ruhelos, heimatlos 197
Depression, Angst, Verbitterung:
Wenn »Familie« krank macht 202
Schwarze Schafe in ihrem Umfeld 215
Das schwarze Schaf als Partner 216
Das schwarze Schaf als Mutter oder Vater 221
Das schwarze Schaf am Arbeitsplatz 228

Teil V
Impulse, Wege, Wackersteine 236


Das Ziel und der Weg 236
Den Kopf frei bekommen 246
Die heilige Familie 247
Das steht mir doch zu 251
Gerechtigkeit 254
Blut ist dicker als Wasser 259
Stärker werden, achtsam sein 262
Impulskontrolle 262
Positive Selbstwahrnehmung 264
Kontakte knüpfen 267
Schluss mit der Selbstüberforderung 273
Anker und Achtsamkeit 276
Von Narzissen und Rosen 281
Krisen meistern 284
Blumen unter dem Schnee 285
Ordnung schaffen 287
Wohin mit dem Schmerz? 288
Wenn gar nichts hilft: der Rucksack 291
Hilfe holen 295
Schönheit und Stolz schwarzer Schafe 298

Nachwort 300
Literaturverzeichnis 301
Ich danke 303