lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Das Schulbuch zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis Beiträge zur historischen und systematischen Schulbuchforschung
Das Schulbuch zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis
Beiträge zur historischen und systematischen Schulbuchforschung




Eva Matthes, Carsten Heinze (Hrsg.)

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781514102 (ISBN: 3-7815-1410-2)
341 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2005

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Spannungsfeld zwischen Schulbuch, Lehrplan und Unterrichtspraxis eröffnet der Schulbuchforschung ein umfangreiches Feld möglicher Untersuchungen. Dabei sind nicht nur das engere Wechselverhältnis zwischen Lehrplan und Schulbuch von Interesse, sondern z.B. auch die Herkunft und die Struktur des Schulbuchwissens, die bildungspolitische und methodisch-didaktische Steuerungsfunktion und die Wirkungen des Schulbuchs auf die Binnenstruktur des Unterrichts. Wichtig ist in diesem Zusammenhang außerdem die Reflexion der forschungspraktischen Vorgehensweise.

Das Wechselverhältnis zwischen Schulbuch, Lehrplan und Unterrichtspraxis wird in diesem Band aus vielfältigen transdisziplinären Perspektiven betrachtet. Im ersten Teil wird die aktuelle Diskussion zur theoretischen und methodischen Fundierung der Schulbuchforschung aufgegriffen und im zweiten Teil die Thematik anhand historischer Fallbeispiele verdeutlicht. Der dritte Teil ist schwerpunktmäßig dem Unterrichtsfach Geschichte gewidmet, während im vierten Teil Perspektiven der amerikanischen Musikpädagogik, der Schreibdidaktik, der Didaktik des Französischen und der Didaktik der Informatik präsentiert werden.



Prof. Dr. Eva Matthes, geboren 1962, ist Lehrstuhlinhaberin für Pädagogik an der Universität Augsburg.



Dr. Carsten Heinze, geboren 1969, ist wissenschaftlicher Assistent an der Universität Augsburg.
Rezension
Das Schulbuch bestimmt, - je nach Fächern - , noch immer wesentlich das Unterichtsgeschehen mit. Zusammen mit dem Lehrplan und der unterrichtspraktischen Situation ist das Schulbuch eine wesentliche Determinante des schulischen Unterrichts. Schulbuchforschung ist mithin ein nicht unbedeutender Forschungsbereich schulischer Pädagogik. Dieser Sammelband, der die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuchforschung vom 1.-3. 10.2004 dokumentiert, stellt sich der Thematik umfassend in sowohl historischer wie systematischer Perspektive. Der Schwerpunkt liegt dabei in Kap. 3 auf dem Unterrichtsfach Geschichte, aber auch der (Fremd-)Sprachenunterricht wird einbezogen (Kap. 4). Abgewogen wird aber auch das staatliche Interesse an der Herstellung und Kontrolle von Schulbüchern. Über die Lehrpläne der Bundesländer soll die Auswahl und Anordnung der Unterrichtsinhalte im Schulbuch gesteuert werden. Damit erhält das Schulbuch eine zentrale bildungspolitische Steuerungsfunktion im Schulsystem. Aber auch "Steuerungsverluste", Ziele und Auswirkungen von Schulbüchern stehen im Interesse der Forschung.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Carsten Heinze
Das Schulbuch zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis
Zur Einführung in den Themenband 9

I Das Schulbuch zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis - theoretische und methodische Zugänge

Franz Pöggeler
Zur Verbindlichkeit von Schulbüchern 21

Werner Wiater
Lehrplan und Schulbuch - Reflexionen über
zwei Instrumente des Staates zur Steuerung des Bildungswesens 41

Thomas Höhne
Über das Wissen in Schulbüchern - Elemente einer Theorie des Schulbuchs 65

Daniel Tröhler/ Jürgen Oelkers
Historische Lehrmittelforschung und Steuerung des Schulsystems 95

Karl Catteeuw
Wenn die Mauern des Klassenzimmers sprechen könnten.
Pädagogische Historiographie als eine Archäologie von Büchern und Bildern 109

Bente Aamotsbakken
Canonical texts and their potential for the constitution of identity.
A closer look at the absence of female writers and the impact on pupils' perception 119

II Historische Perspektiven - Fallbeispiele

Michael Baldzuhn
Mittelalterliche Schulbücher „zwischen" Lehrplan und Unterrichtspraxis?
Zu einigen medienhistorischen Voraussetzungen der Herausbildung eines Spannungsfeldes 139

Carsten Heinze
„Die drei Preußischen Regulative" von 1854 und das Volksschullesebuch.
Das Schulbuch als schulpolitisches Steuerungsinstrument am Beispiel der Einführung des „Münsterberger Lesebuches" im Regierungsbezirk Liegnitz (Provinz Schlesien) 151

Eva Matthes
Die Familie als Lerngegenstand in den Hessischen Rahmenrichtlinien Gesellschaftslehre 1972 und 1973, in den zugelassenen Lehrmitteln und in der Unterrichtspraxis 179

III Schwerpunkt: Unterrichtsfach Geschichte

Eckhardt Fuchs
Die internationale Revision von Geschichtsbüchern und -lehrplänen:
Historische Perspektiven und aktuelle Tendenzen 193

Miriam Senecheau
Ur- und Frühgeschichte im Schulbuch -
Sozialstrukturen und Geschlechterrollen in den Steinzeiten
zwischen Lehrplanforderungen und Fachdiskussion 211

Jens Fischer
Die Darstellung des Zeitraums von 1933 bis 1945 in den Geschichtslehrplänen und -Schulbüchern der Polytechnischen Oberschule in der DDR zwischen 1959 und 1989 239

Julian Dierkes
Heritage, Wende and National Identity: Portrayals of the
Nation in German and Japanese History Education of the 1980s 247

Hansjörg Biener
Lehrplanbindung und Innovationsresistenz in bayerischen Geschichtsschulbüchern 265

IV Weitere fachdidaktische Perspektiven

Tracy Heavner
An Analysis of Accent on Achievement Comprehensive Band Method
for Principles of Comprehensive Musicianship 287

Henriette Hoppe
Schreibdidaktische Konzeptionen in Sprachunterrichtswerken im
Spannungsfeld von Curriculum, Fachdidaktik und Unterrichtspraxis 297

Christine Michler
Lehrwerke für den Französischunterricht an Gymnasien als Vermittler
zwischen Unterrichtspraxis und Lehrplan 311

Jochen Koubek
Geistiges Eigentum lehren.
Das Rerum-Unterrichtsmaterial „Copyrights im digitalen Zeitalter" 323


Die Autorinnen und Autoren 339