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Das Paradies war meine Hölle Als Kind von Missionaren missbraucht
Das Paradies war meine Hölle
Als Kind von Missionaren missbraucht




Christina Krüsi

Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. , GmbH & Co
EAN: 9783426785652 (ISBN: 3-426-78565-X)
296 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Juli, 2013

EUR 9,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Christina Krüsi, geboren 1968 in der Schweiz, verbrachte ihre Kindheit im bolivianischen Urwald, wo ihre Eltern für die Organisation Wycliffe als Bibelübersetzer tätig waren. Als 11-jährige kehrte sie mit ihrer Familie in die Schweiz zurück. Später studierte Krüsi Bildungsmanagement. Heute ist sie hauptberuflich als Künstlerin und Konfliktmanagerin tätig. Die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen lebt in Zürich.
Rezension
Irgendwann wird Christina Krüsi von den schrecklichen Dingen, die ihr im Urwald Boliviens passiert sind, wieder eingeholt.

Christina Krüsi verbrachte ihre Kindheit mit Eltern und Geschwistern im bolivianischen Urwald. Die Eltern als Übersetzer, Sprachwissenschaftler und Missionare der Organisation Wycliffe. Die Kinder in der Natur und in der Kirche. Krüsis Kindheit ist glücklich, bis irgendwann einer der Onkel (die Kinder nennen alle Missionare Onkel oder Tante) Cristina unter dem Rock kitzelt. Aber das ist nur der Anfang. Bereits ab dem Kindergartenalter folgt eine wahre Hölle für Cristina. Sie wird von einer Gruppe von pädophilen Missionaren missbraucht, ohne dass es jemand merkt und sie sich jemandem anvertrauen kann.

Cristina übersteht die Kindheit, indem sie verschiedene Überlebungsstrategien findet und sich beispielsweise während der traumatischen Ereignisse in eine "agierende" und "beobachtende" Person zu spalten vermag (dissoziiert).

In der Zeit, in der sie als Jugendliche und junge Erwachsene wieder in der Schweiz lebt, wird ihr die Kunst zum Ventil und zum Rettungsanker zugleich. Bis irgendwann das Erlebte raus will und Christina Krüsi mit viel Mut in einen schmerzhaften Aufarbeitungsprozess einsteigt.

"Das Paradies war meine Hölle" ist sicherlich kein Buch für den Schulkontext, kann aber in Ausnahmefällen in der Oberstufe beispielsweise in Psychologie oder Soziologie als weiter führende Lektüre empfohlen werden. Wichtig ist es, die SchülerInnen mit der Heftigkeit des Gelesenen nicht alleine zu lassen, aber das versteht sich sicherlich von selber ...

Christa D. Schäfer und K. Neuburger für lbib.de
Verlagsinfo
Christina Krüsi verbringt die ersten Jahre ihrer Kindheit wie im Paradies. Ihre Eltern sind Missionare mitten im Urwald Boliviens. Doch die Welt verdüstert sich schlagartig, als ihre Familie ins Basiscamp umzieht, wo das Mädchen an geheimen Ritualen teilnehmen muss. Kollegen ihres Vaters bestimmen Christina Krüsi und einige ihrer Mitschüler zu »Auserwählten«, erkennbar an einem Schnitt an der Innenseite des Knies. So wird sie zum Freiwild und über Jahre hinweg missbraucht. Erst als sie erwachsen ist, kann Christina Krüsi die traumatischen Erlebnisse aufarbeiten. Heute setzt sie sich dafür ein, dass ihre Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt, um so anderen zu helfen, denen es ähnlich erging.