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Das Lied von Jaburek Prager Reportagen
Das Lied von Jaburek
Prager Reportagen




Egon Erwin Kisch

Wagenbach
EAN: 9783803113115 (ISBN: 3-8031-1311-3)
144 Seiten, hardcover, 12 x 21cm, August, 2015

EUR 15,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Anfänge des "rasenden Reporters". Egon Erwin Kisch als schlafloser Lokaljournalist in seiner Heimatstadt.
Rezension
Feinsinniger Humor, z.T. aber auch vordergründiger Zynismus. Erschreckende Sachlichkeit und subjektive Stilisierung. Egon Erwin Kisch beobachtet seine Zeit aufs Genaueste und kommentiert je nach Thema Ereignisse und Erfahrungen, Eindrücke und Empfindungen mit unterschiedlichsten sprachlich-stilistischen Mitteln. In "Das Lied von Jaburek" wurden kurze Texte und Reportagen seiner Anfangszeit in Prag zusammengefasst. Es entsteht ein Querschnitt, der das Flair der 'Vielvölkerstadt' auffängt. Humoristisch betrachtet er einen Zeitgeist, in dem die Eigenheiten der Prager überspitzt zur Schau gestellt werden, charakterisiert die Kleinkunstszene, erzählt belustigt von Originalen, kritisiert aber auch mahnend die politischen Umstände. Das Buch bietet somit als Zeitzeugnis einen wertvollen Einblick in das Prag zu Beginn der Jahrhundertwende. Als "Rasender Reporter" entwickelte Kisch einen journalistischen Stil, der bis heute lebendig wirkt und Unmittelbarkeit vermittelt.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Anfänge des »rasenden Reporters« Egon Erwin Kisch als schlafloser Lokaljournalist in seiner Heimatstadt. Sorgfältig illustriert mit vielen Abbildungen aus Kischs Prag.

Bevor er zum Chronisten der Weimarer Republik wurde, schrieb Egon Erwin Kisch mehrere Jahre lang für die Zeitung Bohemia – und kaum jemand kannte die Prager Gassen und Nächte so gut wie er.
Mit dem Blick des Eingeweihten, der dem Neuling etwas erzählt, beschreibt er Szenen aus Spelunken rund um den Hradschin, in denen sich häufige Gäste der Polizei tummeln und die k. u. k- Soldaten kurz vor dem Ersten Weltkrieg ein Spottlied auf die Disziplin des Kanoniers Jaburek anstimmen. Den Jahrhundertspion Oberst Redl beobachtet Kisch bei der angeblichen Zahnbehandlung, und er erklärt, unter welchem Namen sich Lenin in Prag versteckte.
Doch zur Nachtseite der Stadt und seiner Bewohner gehören auch Reportagen über das Asyl für Obdachlose, historische und neue Kriminalfälle sowie die Razzien, denen selbst Kisch nicht entgeht – hier zeigt sich der politisch engagierte Journalist.
Die traurig- schönsten Streifzüge aber widmet Kisch denjenigen, die an den Rändern seiner Heimatstadt allzu leicht aus dem Blick geraten und sich jeden Tag aufs Neue mit Chuzpe und guten Verbindungen über Wasser halten – und sei ’s nur, indem sie sich mit kleinen Tricks den Brückenkreuzer sparen.
Inhaltsverzeichnis
Eine Nacht im Asyl für Obdachlose
Geschichten vom Brückenkreuzer
Café Kandelaber
Die Gemeindetruhe
Razzia
Der Clamsche Garten
Die Gifthütte
Der 'Osman' ist gestorben
Das Lied vom Kanonier Jaburek
Die Kuchelbader Schlacht
Oberst Redl in Zahnbehandlung
Den Golem wiederzuerwecken
Wie MOdratschek erfuhr, wer Mayer war
Der Weg Smetanas
Die Erlaubnis zum Fußballspiel
Büßende Magdalenen
Tauche unter, Schwan!
Typen der Straße
Prags Erwachen
Anmerkungen