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Das Kosmische der 'Kosmischen Erziehung' Eine Grundlage der Bildungskonzeption Maria Montessoris
Das Kosmische der 'Kosmischen Erziehung'
Eine Grundlage der Bildungskonzeption Maria Montessoris




Karin Kortschack-Gummer

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826030468 (ISBN: 3-8260-3046-X)
316 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2005

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori greift mit ihrem Rückbezug auf die Dimension des Kosmischen eine — nicht nur im Abendland heimische — pädagogische Tradition auf, aus deren Ganzheitsverständnis der Bildungsgedanke überhaupt erst hervorgehen konnte, und die schon bei Johann E. Herbart die Forderung nach Pädagogik als einer eigenständigen Wissenschaft zu begründen vermochte.

Die Autorin legt die Grundlagen der Kosmischen Erziehung in historischer und systematischer Hinsicht frei und rückt dabei erstmals Maria Montessoris Anliegen einer ästhetischen Erziehung ins Blickfeld, — eine unideologische Erneuerung ihres Bildungs- und Wissenschaftsverständnisses, wegweisend auch für künftige Bildungsreformen.
Rezension
Die italienische Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthropin Maria Montessori (1870-1952) entwickelte die Montessoripädagogik. Die kosmische Erziehung ist ein Grundgedanke, aber unklarer und lange Zeit verdrängter Aspkt ihrer Pädagogik. Der Kern der Montessoripädagogik wird meistens mit dem Motto „Hilf mir, es selber zu tun“ zusammengefasst. Die Montessorimethode wird oft als eine Philosophie beschrieben, die das Kind und seine Individualität in den Mittelpunkt stellt. Das Leitmotiv der Methode ist die Pflege der natürlichen Freude des Kindes am Lernen. Die "Verfeinerung der Sinne" ist zentral: Jedes Kind hat einen natürlichen Drang alles zu berühren, zu riechen, zu schmecken. So entwickelt Montessori ihre Lehrmaterialien, die grundsätzlich immer die kindlichen Sinne ansprechen. -
Die kosmische Erziehung ist ein das ganze Bildungskonzept M. Montessoris durchdringendes Prinzip, das aber erst spät wahrgenommen und immer wieder mißverstanden wurde. Kosmische Erziehung ist nach Meinung der Aurtorin weder ein spekulativ-metaphysisches noch ein evolutionsttheoretisches, sondern ein spezifisch pädagogisches Konzept, nämlich ästhetischer Erziehung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori ins Leben gerufene "Kosmische Erziehung" ist ein oft betretenes, aber nach wie vor unerforscht gebliebenes Terrain der Montessori-Pädagogik. Eine Vielzahl vordergründiger Deutungen, die sowohl der bildungstheoretischen Grundlagenforschung als auch der Erörterung des Teleologieproblems aus dem Wege gehen, ist die Ursache dafür, dass sich in den pädagogischen Feldern Unsicherheit breitzumachen beginnt und die bisherige positive Verzahnung von Theorie und Praxis auseinanderzubrechen droht. In dieser Situation erscheint eine Besinnung auf das authentische Verständnis der Kosmischen Erziehung dringend geboten. Das Buch will dem Kosmischen der "Kosmischen Erziehung" in historischer und systematischer Hinsicht auf den Grund gehen und rückt dabei erstmals das genuin pädagogische Anliegen M. Montessoris einer ästhetischen Erziehung in den Vordergrund.
Die Autorin, Studium des Sozialwesens und des Lehramts an Hauptschulen, anschließend Lehrerin im staatlichen Schuldienst, Montessori-Diplom, danach Studium der Pädagogik, Philosophie und Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München; Promotion mit der vorliegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Einleitende Gedanken 11
Einleitende Gedanken 11
Vorwort 13
Einführung 15

Teil 1: Problemaufriss 25

1.1 Zur Problematik einer systematischen Bestimmung des Bildungsbegriffs M. Montessoris 27
1.2 Quellenlage 31
1.3 Der Einfluss Mario M. Montessoris auf das Konzept einer Kosmischen Erziehung 36
1.4 Die Deutung der Kosmischen Erziehung in der Sekundärliteratur - eine kritische Betrachtung 41
1.4.1 Kosmische Erziehung als Gegenstandsorientiertheit, Ganzheitsorientiertheit und sittlicher Weltauftrag (P. Oswald) 41
1.4.2 Kosmische Erziehung als weltanschauliches Bildungsprogramm (L. Kratochwil) 44
1.4.3 Kosmische Erziehung als ökologisch orientiertes Erziehungsund Bildungskonzept (H. Ludwig) 47
1.4.4 Ein vierfacher Begründungs- und Untersuchungsansatz der Kosmischen Erziehung (H. Holtstiege) 50
1.4.5 Die Pädagogik M. Montessoris in der Kritik (W. Böhm) 55
1.5 Zur Problemhaltigkeit des naturwissenschaftlichen und des metaphysisch-spekulativen Kosmosmodells 65
1.5.1 Einwürfe gegen das evolutionär-entwicklungstheoretische und ökologische Kosmosverständnis (R. Löw/M. Montessori) 65
1.5.2 Einwände gegen die metaphysisch-spekulative Kosmosvorstellung aus ideengeschichtlicher Sicht (A.O. Lovejoy) 79

Teil 2: Wegweisende pädagogische Positionen für eine neue Sichtweise
des Bildungsverständnisses M. Montessoris 85


2.1 Eine Grundlagenreflexion auf das Bildungsgeschehen (F. Fischer) 87
2.2 Pädagogik unter dem Primat der Poiesis (A. v. Prondczynsky) 95
2.3 Die Verwirklichung des Menschseins als mikrokosmischer Prozeß (H. Tschamler) 98

Teil 3: Der philosophische Horizont der Kosmischen Theorie M. Montessoris 103

3.1 Der antike MikroMakrokosmosgedanke im Spannungsfeld von Theorie und Praxis (G. Picht) 105
3.2 Das Verständnis des Menschen als Mikrokosmos und seine
Beziehung zum Makrokosmos (C. v. Korvin-Krasinski) 112
3.3 Das „dialogische Prinzip" (M. Buber) 119
3.4 Die wechselseitige Verbundenheit von Mensch und Natur -Grundlage einer ästhetischen Erziehung und Kriterium der Pädagogik als Wissenschaft (Die Ästhetik und Teleologie I. Kants) 132

Teil 4: Die Bildungs- und Erziehungskonzeption M. Montessoris vor dem Hintergrund der MikroMakrokosmostheorie 179

4.1 Die MikroMakrokosmostheorie als Grundlage einer poietisch orientierten Pädagogik 181
4.2 Ästhetische Bildung und Erziehung in den drei großen Perioden des Aufbaus der Person 195
4.2.1 Die „Psychoembryonalphase" und die Phase der „Vervollkommnung" 195
4.2.2 Die „intellektuelle" Phase235
4.2.3 Die Phase der „sozialen Neugeburt" 271

Anmerkungen 289
Literaturverzeichnis 305