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Das Johannesevangelium, 1. Teilband: Kapitel 1-10 Theologischer Kommentar zum Neuen Testament, 23 Bde. in 24 Tl.-Bdn., Bd.4/1, Das Johannesevangelium Zweite, durchgesehene und ergänzte Auflage
Das Johannesevangelium, 1. Teilband: Kapitel 1-10
Theologischer Kommentar zum Neuen Testament, 23 Bde. in 24 Tl.-Bdn., Bd.4/1, Das Johannesevangelium


Zweite, durchgesehene und ergänzte Auflage

Klaus Wengst

Kohlhammer
EAN: 9783170181984 (ISBN: 3-17-018198-X)
423 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2000

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Theologische Kommentar zum Neuen Testament steht in der Tradition klassischer historisch-kritischer Kommentarkultur der neutestamentlichen Wissenschaft. Er nimmt jedoch erstmals die im christlich-jüdischen Gespräch behandelten Themen, den feministischtheologischen Diskurs sowie sozialgeschichtliche Fragestellungen auf.

Die neutestamentlichen Schriften beziehen sich oft und intensiv auf das jüdische Volk. Nicht selten haben diese Bezüge polemische Gestalt. Inhalt und Form dieser Polemik haben das christliche Judentumsbild durch die Geschichte hindurch mit verhängnisvollen Wirkungen geprägt. Sie werden bis heute in unterschiedlicher Intensität in der Exegese reproduziert. Das Ziel des Theologischen Kommentars zum Neuen Testament ist es, eine kritische historische Exegese der neutestamentlichen Schriften zu entwickeln, die die antijüdische Auslegungsgeschichte aufarbeitet. Er versucht auf diese Weise, einen Beitrag zur kirchlichen und theologischen Diskussion über die Erneuerung des christlichen Verhältnisses zum Judentum zu leisten.

Auch auf die Prägung des christlichen Frauenbildes haben Schriften des Neuen Testamentes nachhaltigen Einfluss genommen. Patriarchalische und zum Teil frauenfeindliche Muster sind dadurch legitimiert worden - mit höchst negativen Folgen für Frauen. Die durch die feministischtheologische Bewegung initiierte Forschung hat manche Verzerrungen der Auslegungsgeschichte zurechtgerückt und einen hermeneutischen Zugang zur Bibel entwickelt. Der Theologische Kommentar zum Neuen Testament versucht, die Bedeutung von Frauen für die Entstehung des Christentums sozialgeschichtlich herauszuarbeiten, um sie für die gegenwärtige theologische und kirchliche Debatte über eine gerechte Beteiligung von Frauen in Kirche und Gesellschaft fruchtbar zu machen.
Rezension
Das Johannesevangelium spielt in der Religionspädagogik zwar nicht die Rolle, die die Synoptiker spielen, gleichwohl aber ist es als viertes Evangelium neben den Synoptikern bedeutsam – aber auch schwierig. Neutestamentliche Kommentare sollten deshalb Religionspädagog/innen zur Hand sein. Wengsts Kommentar eignet sich gerade auch für die Lehrerhand; er kommt weitgehend ohne Griechisch aus, setzt nicht die schwierigen (Blattvertauschungs-)Theorien von Bultmanns großem Johannes-Kommentar voraus und ist verständlich geschrieben. Die theologische Absicht dieser Kommentierung ist im Umschlagtext deutlich benannt – und kann nur begrüßt werden. Und auch im Preis-Leistungs-Verhältnis ist der „Theologische Kommentar zum NT“ noch zu empfehlen.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen 15
Quellenverzeichnis 15
Abgekürzt zitierte Literatur 18

Einleitung 23

1. Einige Erwägungen vorab 23
2. Die Entstehung des Johannesevangeliums
in einer innerjüdischen Kontroverse 25
3. Konsequenzen für die Interpretation 30
4. Der zu interpretierende Text 33
5. Gattung und Gliederung 36

Der Prolog (1,1-18) 41

1. Zur Frage einer Vorlage 43
2. Zum religionsgeschichtlichen Hintergrund 43
3. Aufbau 45
4. Funktion 47
5. Einzelauslegung 49
a) Das schöpferische Sein und Wirkendes Wortes am Anfang (1,1 -4) 49
b) Die Ablehnung des geschichtlich wirkenden Wortes (1,5.9-11) 57
Exkurs: Johannes der Täufer als Zeuge des Wortes (1,6-8) 61
c) Die Aufnahme des geschichtlich wirkenden Wortes (1,12f.) 65
d) Das Bekenntnis der Glaubenden (1,14) 68
e) Das Zeugnis des Johannes (1,15) 76
f) Das gemeinsame Bekenntnis und Zeugnis des Johannes und
der Glaubenden (1,16-18) 78

Erster Teil
Das Wirken Jesu als des von Gott Gesandten findet Glaubende und
Nichtglaubende (l,19-12,50) 85

I. Die erste Woche (1,19-2,12) 85

1. Das indirekte Zeugnis des Johannes (1,19-28) 86
2. Das direkte Zeugnis des Johannes angesichts Jesu (1,29-34) 90
3. Die ersten beiden Schüler aufgrund des Zeugnisses des Johannes (1,35-39) 94
4. Das Hinzukommen des Simon Petrus (1,40-42) 97
5. Das Hinzukommen des Philippus und Natanael (1,43-51) 99
6. Hochzeit in Kana (2,1-12) 105

II. Erste Wirksamkeit in Jerusalem und Judäa (2,13-3,36) 115

1. Die Austreibung aus dem Tempel und das Wort über ihn (2,13-22) 115
2. Die Geburt aus dem Geist (2,23-3,21) 123
a) Überleitung (2,23-25) 125
b) Die These von der Geistgeburt und ihre Erläuterung (3,1-8) 126
c) Die Frage nach der Möglichkeit der Geistgeburt und
ihre Beantwortung (3,9-21) 136
3. Das letzte Zeugnis des Johannes (3,22-36) 152

III. Durchreise durch Samarien und Wirken in Galiläa (4,1-54) 160

1. Einleitung: Aufbruch von Judäa nach Galiläa (4,1-3) 160
2. Jesus auf der Durchreise in Samarien (4,4-42) 161
a) Begegnung Jesu mit einer samaritischen Frau (4,4-30) 163
b) Gespräch Jesu mit seinen Schülern (4,31-38) 181
c) Glaube und Bekenntnis der Samariter (4,39-42) 184
3. Rückkehr nach Galiläa (4,43-54) 185

Exkurs: Ist die Textfolge in Kap.5-7 zerstört? 190

IV. Zweites Wirken in Jerusalem: die Heilung eines Kranken
am Teich Betesda (5,1-47) 192

1. Die Heilung eines Kranken (5,l-9a) 193
2. Überleitung (5,9b-16) 197
3. Christologische Weiterführung der Wundergeschichte (5,17-47) 201
a) Gottes Handeln vollzieht sich im Handeln Jesu (5,17-20) 203
b) In Jesus vollzieht sich das endzeitliche Geschehen von Lebensgabe
und Gericht (5,21-30) 208
c) Der Anspruch Jesu trägt seine Legitimation in sich selbst (5,31-47) 215

V. Letztes Wirken am galiläischen Meer. Rückzug und Bekenntnis
angesichts Jesu als des Lebensbrotes (6,1-71) 227

1. Speisung und Überfahrt (6,1-25) 228
a) Die wunderbare Speisung (6,1-15) 229
b) Begegnung auf dem See (6,16-21) 235
c) Die Überfahrt der Menge (6,22-25) 239
2. Die Deutung des Speisungswunders (6,26-58) 240
a) Exposition: Das als Zeichen zu verstehende Speisungswunder soll
zum Glauben an Jesus führen (6,26-29) 243
b) Erste Gegenüberstellung mit dem Mannawunder:
Jesus ist das Brot des Lebens (6,30-35) 247
c) Exkurs: Reflexion über den Glauben als Wirken Gottes und Entscheidung
des Menschen (6,36-46) 252
d) Zweite Gegenüberstellung mit dem Mannawunder: Variierung und
Bekräftigung der These, dass Jesus selbst das Brot des Lebens ist (6,47-50) 258
e) Konkretion: Die Gabe Jesu als des Lebensbrotes ereignet sich in der
Eucharistie (6,51-58) 260
5. Die Folge: Trennung in der Schülerschaft (6,59-71) 267
a.) Rückzug vieler Schüler (6,59-66) 268
b) Das Bekenntnis der treu Gebliebenen (6,67-71) 272

VI. Drittes Wirken in Jerusalem. Von Sukkot bis Chanukka (7,1-10,42) 277

1. Jesu Teilnahme an Sukkot (7,1-52) 277
a) Jesus geht heimlich zu Sukkot (7,1-13) 280
b) Jesus lehrt in der Mitte des Festes im Tempel (7,14-24) 287
c) Ein Einwand gegen Jesus und Jesu Antwort (7,25-29) 294
d) Vergebliche Versuche, Jesus festzunehmen (7,30-36) 298
e) Jesu Verheißung am letzten Tag des Festes (7,37-39) 301
f) Noch einmal: Meinungen und Streit über Jesus (7,40-44) 306
g) Die Reaktion der Behörde auf misslungene Festnahmeversuche (7,45-52) 310

[Nicht den Stab brechen über die, die sich verfehlen (7,53-8,11) 313
a) Ein sekundärer Einschub 313
b) Zur Notwendigkeit der Beschäftigung mit dem Abschnitt in einem Kommentar
zum Johannesevangelium 314
c) Zur Herkunft des Abschnitts 315
d) Die Problematik der Erzählung und ihrer Auslegung] 318

2. Diskussionen im Tempel (8,12-59) 320
a) Das Zeugnis Gottes im Selbstzeugnis Jesu (8,12-20) 323
b) Jesu Herkunft und Ziel (8,21-30) 331
c) Wahrheit, Freiheit und Abrahamskindschaft (8,31-59) 338
3. Die Heilung eines Blindgeborenen (9,1-10,21) 360
a) Das Gespräch über einen Blindgeborenen und dessen Heilung (9,l-7) 364
b) Verwunderung der Leute (9,8-12) 371
c) Erste Vernehmung des Geheilten (9,13-17) 372
d) Vernehmung der Eltern des Geheilten (9,18-23) 375
e) Wiederholte Vernehmung und Ausstoßung des Geheilten (9,24-34) 377
f) Das Bekenntnis des Geheilten zu Jesus (9,35-38) 382
g) Zum Zweck des Kommens Jesu (9,39-10,21) 384
4. Erneute Auseinandersetzung an Chanukka und Rückzug Jesu (10,22-42) .... 400

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