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Das Floß der Medusa Roman
Das Floß der Medusa
Roman




Franzobel

Paul Zsolnay Verlag
EAN: 9783552058163 (ISBN: 3-552-05816-8)
592 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 22cm, 2017

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
ES KEIN BROT GIBT GIBT ES KEIN GESETZ MEHR

Drei Fässer Wein, ein Fass Wasser, ein Sack Zwieback für 147 Menschen auf einem manövrierunfähigen Floß im Ozean. Franzobels großer Roman über den Preis des Überlebens.



»Dieser Roman hat mich so begeistert wie kein zweiter in diesem Jahr. Er hat mich grundweg umgehauen.«

Thea Dorn Das

Literarische Quartett
Rezension
Beim Titel des vorliegenden Romans von Franzobel „Das Floß der Medusa“ denkt so mancher Leser zunächst an das bekannte großformatige Gemälde von Théodore Géricault (1791–1824), das im Louvre in Paris zu bewundern ist. Der Roman erzählt die Geschichte einer Katastrophe. 1816 strandete 110 Meilen vor der westafrikanischen Küste in der Höhe des Senegal die Fregatte Medusa auf einer Sandbank. Es stehen jedoch zu wenige Rettungsboote zur Verfügung, um alle Menschen zu retten. Aus den Masten baute man für 147 Überlebende ein Floss. Dies sollte mit den Rettungsbooten an Land gezogen werden, doch es funktionierte nicht. Und so trieben die Menschen auf dem sieben mal zwanzig Meter großen Floß 13 Tage auf dem Meer, bis schließlich 15 Menschen gerettet werden konnten. Franzobel schildert diese Zeit auf dem Floß, die Verzweiflung und das Drama, das sich darauf abspielte. Die Nahrung besteht aus drei Fässern Wein, zwei Fässer Wasser und einem Sack Zwieback, der bereits feucht war. Die Situation eskaliert, es gibt keine Grenzen und Hemmungen mehr und das Extreme geschieht: Die Menschen müssen ihr eigenes Urin trinken und fressen sich gegenseitig auf. Eine grausame Geschichte des Schreckens, die der Autor auf 600 Seiten ausbreitet. Eine wahre Geschichte, die uns nahe an das wahre Wesen des Menschen führt.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Was bedeutet Moral, was Zivilisation, wenn es um nichts anderes geht als ums bloße Überleben? Ein epochaler Roman von Franzobel.
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?

Franzobel, geboren 1967, ist einer der populärsten und polarisierendsten österreichischen Schriftsteller. Er erhielt u. a. 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2017 den Nicolas-Born-Preis.