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Cicero
Cicero




Klaus Bringmann

Wissenschaftliche Buchgesellschaft , Primus Verlag
EAN: 9783896786777 (ISBN: 3-89678-677-6)
304 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, März, 2010

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Marcus Tullius Cicero ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der späten römischen Republik. Dem Ritterstand angehörend, gelang ihm der Aufstieg in die senatorische Laufbahn mit dem Konsulat als krönendem Abschluss. Als typischer ›homo novus‹ verkörperte er wie kaum ein anderer die Ideale der altrömischen Tugenden – und geriet gerade deswegen in den Strudel der untergehenden republikanischen Ordnung. Den römischen Staat sah er gefährdet durch sozialrevolutionäre Politiker wie Catilina – und wurde damit automatisch zum Gegenspieler Caesars. Als dieser ermordet wurde, jubelte er – und ahnte zu spät, dass er wieder auf der falschen Seite stand: Im Bürgerkrieg gegen die Caesarmörder wurde er eines der ersten Opfer der Proskriptionen.

Die tragische Verwicklung Ciceros in die historischen Auseinandersetzungen seiner Zeit steht im Mittelpunkt der neuen Biographie von Klaus Bringmann. Dabei geht er auch auf das umfangreiche literarische Werk ein, das die politischen Ideen, aber auch die privaten Eindrücke und Gedanken Ciceros widerspiegelt.
Rezension
Klaus Bringmann, emeritierter Professor für Alte Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main und profunder Kenner der altrömischen Geschichte, hat eine vorzügliche Monographie zu Leben und Werk des antiken Politikers und Anwalts Marcus Tullius Cicero vorgelegt.

Mit Cicero befinden wir uns im vielleicht spannendsten Zeitraum der Antike: geprägt von Persönlichkeiten wie Pompeius, Caesar oder Octavian/Augustus lässt sich die Spätzeit der römischen Republik, was Politik, Demokratieformen und Verfassungsfragen betrifft, als Spiegel oder als potenzielles Korrektiv unserer Zeit verstehen: der Umgang mit Anfragen an die Demokratie, mit finanzieller und somit sozialer Ungleichheit in der Gesellschaft, mit der Bedienung von Partikularinteressen, mit außenpolitischen Interventionen in fremden Staatsgebieten, mit fiskalischen Fragen, mit der Migration von Menschenmassen - all dies sind Problembereiche der heutigen wie der römisch-antiken Welt. Bringmann sieht in seiner Cicero-Biographie die Schuld am Untergang der römischen Republik bei einem fehlerhaften Verhalten des Senats, der anstatt sich mit einem der Mächtigen der Zeit zwecks Rettung der Republik zu verbünden, immer wieder diese Mächtigen mehr oder weniger erfolglos zu stürzen versuchte. Cicero schließlich war einer derjenigen, die dies, wenn auch spät, einsahen und er betrachtete Octavian als den unvermeidlichen Retter der Republik; tragischerweise fiel der Entschluss, die Republik zu retten durch Opferung republikanischer, konservativer Ansichten, im falschen Augenblick.

Klaus Bringmann fordert von seinen Lesern durchaus ein wenig Geduld ein. Die über 300 eng beschriebenen Seiten lesen sich nicht von alleine. Doch belohnt wird der Leser durch eine punktgenaue Beschreibung, exakte Formulierung und tiefgreifende Einführung in Ciceros Leben.

H. Zeigan, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur Reihe
Vorwort des Autors

Einführung
Familiäre Herkunft und Jugendjahre
Die Anfänge als Prozessredner und die Bildungsreise
Der Beginn der Ämterlaufbahn: Qaestur
Der Aufstieg: Aediltät und Qaestur
Der Scheitelpunkt der Karriere: Konsulat
Der Weg in die Verbannung
Exil und Rückkehr
Im Schatten der Triumvirn
Zwischen praktischer Politik und politischer Theorie
Das Prokonsulat
Im Bürgerkrieg
Unter der Herrschaft Caesars
Der Kampf um die verlorene Republik
Epilog

Hinweise zu den Quellen und zum Forschungsstand
Zeittafel
Anmerkungen
Abbildungsnachweis
Personenregister
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