Aufgrund der Ereignisse am 11. September ist die Redaktion des Jahrbuchs 2001 zur Brockhaus Enzyklopädie von der Tradition abgewichen und beginnt das Buch mit dreizehn Sonderseiten zu den Terroranschlägen in den USA und ihren Folgen. Auf ihnen ist das Geschehen in Wort und Bild dokumentiert. Sachartikel geben Auskunft über Gründe und Hintergründe, Biografien informieren über die Personen, die durch das Geschehen in den Mittelpunkt des Weltinteresses gerückt sind. Zwei Essays - in einem äußert sich der ehemalige Bundesaußenminister und frühere Direktor des Bundesnachrichtendienstes Klaus Kinkel zur globalen Bedrohung durch den Terrorismus, im anderen berichtet Claus Kleber, Auslandskorrespondent der ARD in Washington (D.C.), darüber, wie die USA die Krise meistern - erläutern und vertiefen die Informationen.

Im Übrigen bietet das Jahrbuch 2001 die klare, traditionelle Gliederung in einen Einleitungsessay, eine Weltchronik, einen Nekrolog und ein Personenregister. Daneben veranschaulichen zahlreiche Abbildungen sowie Karten und Grafiken die Informationen des Textes.

In den Lexikonteil integriert sind Übersichtsartikel zu Themen wie Film, Gentechnik und Genetik, Internet und Telekommunikation, Kunstausstellungen, Literatur, Musik, Theater, Raumfahrt sowie eine Chronik der größten Katastrophen und Unglücksfälle, eine Sport- und eine Kultur ehr onik. Am Ende des Lexikonteils hat die Redaktion merkwürdige und kuriose »Fundsachen aus dem internationalen Blätterwald« zusammengetragen.

Weitere Schwerpunkte des Jahrbuchs 2001 sind Essays, in denen bekannte Persönlichkeiten persönliche Stellungnahmen zu ausgewählten Themen abgeben, die die Menschen im Jahr 2001 bewegten.

Einleitend macht sich Roger WiUemsen, Publizist und Fernsehmoderator, Gedanken über das Jahr 2001, den 11. September und seine Folgen.

»BSE: Dem Wahnsinn auf der Spur« ist der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Udo Pollmer in seinem Essay über Rinderwahn und weitere Seuchen, die dem Verbraucher den Appetit verschlagen.



Chinas Stellung in der Welt sowie seine Haltung nach dem 11. September beleuchtet Henrik Bork, in Japan lebender Journalist und ausgewiesener Asienkenner, in seinem Beitrag »China: Freund oder Feind?«

Jo Leinen, Umweltschützer und Kernkraftgegner, ehemaliger SPD-Umweltminister im Saarland, zieht in seinem Essay »Deutschland: Das rote Jahrzehnt 1968-1978« aus seiner Sicht eine Bilanz der 68er-Bewegung und ihres Einflusses auf unsere heutige deutsche Gesellschaft.

In ihrem Essay »Erdwerke: Rätsel um verborgene Denkmäler« klärt Gisela Graichen, Autorin der ZDF-Filmreihen »Schliemanns Erben« und »C 14« über den Ursprung dieser Überreste aus einer fernen Vergangenheit auf.

OlafRappold, früherer Mitarbeiter des auch in den USA erfolgreichen Regisseurs Roland Emmerich, begutachtet die Trends aus Hollywood in dem Beitrag »Bilder aus dem Computer - die Zukunft des Films«?

Dass sich die Konflikte in Zentralafrika hauptsächlich um die Bodenschätze drehen, zeigt Hans Brandt, Zeitungsjournalist und langjähriger Korrespondent in Afrika, in dem Essay »Kongo: Reichtum - der Fluch Afrikas« auf.

»Makedonien: Drittes Balkanprotektorat der UNO?« fragt Klaus Brodbeck, ZDF-Auslandskorrespondent für Südosteuropa, und berichtet über die Problematik in dem ehemaligen jugoslawischen Bundesstaat.

Die Schauspielerin Uschi Glas, aktives Mitglied der Patientenschutzorganisation »Deutsche Hospiz Stiftung«, setzt sich in ihrem Beitrag »Sterbebegleitung statt aktiver Sterbehilfe: Gibt es humanes Töten?« für ein würdevolles Sterben ein.



Das Jahrbuch zur Brockhaus Enzyklopädie ist nicht nur ein bewährtes Lexikon zum Zeitgeschehen, sondern auch ein beliebtes und hervorragendes Sammelobjekt.

Rezension

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