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Brandstatt
Brandstatt




Anousch Müller

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406653490 (ISBN: 3-406-65349-9)
223 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 20cm, Juli, 2013

EUR 18,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Annie Veit, die in einem thürnigischen Dorf aufwächst, spioniert ihrer schönen, extravaganten Mutter nach und verliebt sich in den gleichen älteren Mann, den auch die Mutter begehrt, Jan Pajak. Ihn und den abgelegenen Hof, die "Brandstatt", umgibt ein Geheimnis. Spannend und mit einer schönen, bildhaften Sprache erzählt Anousch Mueller in ihrem Debütroman von Liebe und Abhängigkeit und davon, wie man der Versagung entkommt.



"Da war sie, die Sekunde, von der aus keine andere Entscheidung mehrmöglich war, der Moment, in dem der Abzug betätigt wurde und die Kugel unaufhaltsam ihrem Ziel entgegenschnellte. Ich hätte ihn so gerne eigenhändig niedergestreckt."
Rezension
Es ist eine klare und feine Sprache, in der detailliert und nuanciert aus Sicht der Protagonistin deren Jugend vorgestellt wird. Kriminalistisch ausgelöst öffnet der Roman diverse Fragen, die für das junge Mädchen ein Geflecht aus familiären Strukturen und dörflicher Lebensgemeinschaft aufdecken, in denen sie selbst ihre persönliche Entwicklung erlebt. So macht sie erste sexuelle Erfahrungen mit einem früheren Geliebten der Mutter, der unter Verdacht steht, eine Jugendliche getötet zu haben. Die Klärung erfolgt wie der Bericht teilweise aus der Rückschau. Denn in der zweiten Erzählebene befindet sich Anna bereits im Studium. Parallel zur Heimat entfaltet sich hier die Freiheit eines Studentenlebens, dessen sich Anna selbst durch die Beziehung zu Leo, einem egozentrischen Karriereintellektuellen, beraubt. Insofern ist die Handlung begleitet von Milieustudien unterschiedlicher Couleur. Entworfen werden Zeitbilder der jüngeren und jüngsten Geschichte. Gerade deshalb spricht der Roman vor allem junge Leser an und empfiehlt sich als Lektüre für die Oberstufe.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Annie Veit, die in einem thüringischen Dorf aufwächst, spioniert ihrer schönen, extravaganten Mutter nach und verliebt sich in den gleichen älteren Mann, den auch die Mutter begehrt, Jan Pajak. Ihn und den abgelegenen Hof, die "Brandstatt", umgibt ein Geheimnis. Ist er Schuld am Verschwinden der Dorfschönheit Lydia? Doch auch Jan verschwindet. Annie studiert in Berlin, liebt komisch-verzweifelt und mit völlig ungerechtfertigter Hingabe Leo, den kühl-überheblichen Intellektuellen, bis es selbst Annie reicht. Sie findet Jan wieder und lebt nun aus, was der Mutter und ihr selbst als allzu junges Mädchen verwehrt war. Aber etwas ist wirklich ungut.

Spannend, in einer schönen, bildhaften Sprache, raffiniert komponiert und voller intelligenter Beobachtungen erzählt Anousch Mueller in ihrem Debütroman von Liebe, Abhängigkeit und Gewalt und davon, wie man der Versagung entkommt.