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"Besser als zu Hause rumsitzen"
Zur Wahrnehmung und Bewältigung interner Ausgrenzung im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf




Juliane Giese

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781518223 (ISBN: 3-7815-1822-1)
224 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2011

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die qualitative Studie greift Probleme des Übergangs zwischen Schule und Beruf an der so genannten ‚ersten Schwelle’ auf. Sie geht insbesondere der Frage nach, was geschieht, wenn die Orientierungen von Schüler/innen, die in vollzeitschulische Bildungsgänge der Berufsfachschule einmünden, mit deren Auftrag und Voraussetzungen unvereinbar sind. Zu diesem Zwecke wurden Experteninterviews mit Schulleiter/innen und – in Erweiterung des Gruppendiskussionsverfahrens – Lehrer/innen- und Klassengespräche an Berufskollegs unterschiedlicher Fachrichtungen durchgeführt. Gezeigt werden kann, dass die Berufsfachschule, indem sie streng genommen ihre Aufgabe nicht erfüllt, aufs Beste der Funktion gerecht wird, die dem ‚Übergangssystem’ zugewachsen ist: nämlich „die jungen Menschen von der Straße zu holen“.

Die Autorin:

Dr. Juliane Giese, M.A., geboren 1981 in Herdecke, Studium der Pädagogik und Sozialpsychologie, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung der Ruhr-Universität Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Methodologie und Methoden rekonstruktiver Sozial- und Bildungsforschung, Orientierungen und Praxen im Übergang Schule - Beruf.
Rezension
Übergangsforschung wird zunehmend bedeutsamer; nicht nur der Übergang vom Kindergarten in die Schule und der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule, sondern auch der Übergang von der Schule in die Ausbildung. Wie bewältigen Jugendliche den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine weiterführende Ausbildung? Das ist die Leitfrage dieser Studie. Sie geht insbesondere der Frage nach, was geschieht, wenn die Orientierungen von Schüler/innen, die in vollzeitschulische Bildungsgänge der Berufsfachschule einmünden, mit deren Auftrag und Voraussetzungen unvereinbar sind. Gezeigt werden kann, dass die Berufsfachschule, indem sie streng genommen ihre Aufgabe nicht erfüllt, aufs Beste der Funktion gerecht wird, die dem ‚Übergangssystem’ zugewachsen ist: nämlich „die jungen Menschen von der Straße zu holen“.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. Zum Anlass, Gegenstand und Aufbau der Arbeit 7

2. Vom Übergangsproblem zum Übergangssystem 15

2.1 Das Übergangsproblem - ausgewählte Forschungsbefunde 15
2.2 Die gegenwärtige Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt 21
2.3 Das Übergangssystem 23
2.4 Die Berufsfachschulen 26
2.5 Zur Leistung des Übergangssystems: Sprungbrett, Leerlauf oder Wartesaal? 29

3. Gegenstand und Methode 35

3.1 Untersuchungsgegenstand 35
3.2 Untersuchungsmethode 39
3.3 Datenauswertung 41
3.4 Untersuchungsdesign 43

4. Untersuchungsergebnisse 47

4.1 Der Weg zur weiterführenden Schule 47
4.1.1 Die Entscheidung 'weiter zur Schule' zu gehen 48
4.1.2 Die Entscheidung für ein schulisches Profil 56
4.1.3 Erfahrungen und Erwartungen von Lehrer/innen und Schulleiter/innen 59
4.1.4 Zwischenresümee 64
4.2 Das Erleben der weiterfuhrenden Schule 66
4.2.1 Das 'soziale' Berufskolleg 66
4.2.2 Das 'technische' Berufskolleg 77
4.2.3 Das 'kaufmännische'Berufskolleg 90
4.2.4 Muster der Problembearbeitung 103
4.3 Perspektiven im Anschluss an die weiterführende Schule 115
4.3.1 Die Sicht von Schüler/innen 115
4.3.2 Die Sicht von Lehrer/innen 131
4.4 Zwischenresümee 134

5. Reflexion der Befunde 141

5.1 Einflussfaktoren auf die Schul- und Berufswahl 141
5.2 Zur Wahrnehmung und Bearbeitung des schulischen Alltags 154
5.2.1 Die Perspektive von Schüler/innen 154
5.2.2 Die Perspektive von Lehrer/innen 177
5.3 Zwischenresümee 194

6. Die fortwährende gemeinsame Reproduktion interner Ausgrenzung 197

6.1 Blick auf das Übergangssystem 198
6.2 Blick in das Übergangssystem 203
6.3 Aufgabe und Funktion 207
6.4 Forschungsdesiderate 211

7. Literatur 214

8. Anhang 222
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