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Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen Bewältigung der Aggression und Befreiung der Erotik Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Vorspohl
(Originaltitel: 
Treatment of Severe Personality Disorders: Resolution of Aggression and Recovery of Eroticism)
Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen
Bewältigung der Aggression und Befreiung der Erotik


Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Vorspohl

(Originaltitel:

Treatment of Severe Personality Disorders: Resolution of Aggression and Recovery of Eroticism)

Otto F. Kernberg

Klett-Cotta , Schattauer
EAN: 9783608400205 (ISBN: 3-608-40020-6)
288 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2020

EUR 50,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Otto F. Kernberg diskutiert in seinem neuen Buch Themen, die seit Jahrzehnten fest mit seinem Namen verbunden sind: schwere Persönlichkeitsstörungen, ihre Ätiologie, Diagnose und Behandlung. Pointiert und differenziert zugleich beantwortet Kernberg die Frage, welche spezifischen Schwierigkeiten bei PatientInnen mit schweren Persönlichkeitsstörungen im Zusammenhang mit deren Erotik, ihren Liebesbeziehungen und Aggressionen auftreten. Außerdem legt er den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über Persönlichkeitsstörungen und ihre neurobiologischen und psychodynamischen Determinanten dar. Darüber hinaus stellt Kernberg eine psychodynamische Psychotherapie vor, die speziell auf die Behandlung der Psychopathologie dieser Störungen zugeschnitten ist: Wie kann am Syndrom der Identitätsdiffusion gearbeitet werden, die sich auf das emotionale Wohlergehen auswirkt? Wie können die PatientInnen tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen entwickeln und aufrechterhalten? Wie effektiv ist hierfür die von Kernberg und seinen Mitarbeitern entwickelte Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP)? Mit der Beschreibung der Grenzen wie auch der Fortschritte, die bezüglich der therapeutischen Effektivität bei schweren Persönlichkeitsstörungen zu verzeichnen sind, legt Kernberg gleichzeitig ein Resümee seines therapeutischen und wissenschaftlichen Lebenswerks vor. Eine wertvolle Orientierung für alle, die mit dieser PatientInnengruppe arbeiten.

Otto F. Kernberg, geboren in Österreich, ist Professor für Psychiatrie an der Cornell University und Direktor des Personality Disorders Institute am New York Presbyterian Hospital und gilt als »kompetentester Spezialist für schwere Persönlichkeitsstörungen« (Eva Jaeggi in Psychologie heute).

Er war lange Vorsitzender der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung.

2012 erschien der Film »Einführung in die Psychoanalyse«.

Der Film »Die Kernberg-Vorlesung« ist in Kooperation mit Klett-Cotta beim Schattauer-Verlag erschienen.
Rezension
Die Anzahl der Patienten mit Persönlichkeitsstörungen in den Praxen der Nervenärzte, Psychiater und Psychotherapeuten nimmt ständig zu. Die Therapie stellt erhebliche Anforderungen an deren Kompetenz und Professionalität. Der New Yorker Psychiater Otto F. Kernberg gilt als der weltweit führende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Persönlichkeitsstörungen und hat sich u.a. intensiv mit Narzissmus- und Borderline-Störungen befasst. Dieses neue Buch Kernbergs thematisiert schwere Persönlichkeitsstörungen, ihre Ätiologie, Diagnose und Behandlung. Kernberg legt den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über Persönlichkeitsstörungen und ihre neurobiologischen und psychodynamischen Determinanten dar. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche spezifischen Schwierigkeiten bei PatientInnen mit schweren Persönlichkeitsstörungen im Zusammenhang mit deren Erotik, ihren Liebesbeziehungen und Aggressionen auftreten. Der Autor konzentriert sich in diesem Buch insbesondere auf eine Gruppe grundlegender Techniken, die sämtlichen psychoanalytisch fundierten Behandlungen gemeinsam sind, und arbeitet die jeweilen Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen psychodynamischen Therapieverfahren heraus. Dieses Material ist in Teil I und Teil II enthalten. Teil III des Buches ist einer auf den aktuellen Stand gebrachten Übersicht der schweren narzisstischen Pathologie gewidmet. Teil IV untersucht die Psychopathologie der Erotik und die Probleme im Liebesleben von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen. Der abschließende Teil V behandelt allgemeine wesentliche Fragen, die mit der Bewältigung der Herausforderungen des Lebens dieser Patienten zusammenhängen sowie mit der Fähigkeit zu trauern und ihren Auswirkungen. Gegenstand des letzten Kapitels sind Grundvoraussetzungen, die in der Ausbildung psychodynamischer Psychotherapeuten erfüllt sein müssen, damit sie der anspruchsvollen und komplexen Arbeit auf diesem Gebiet gerecht werden können.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der neue Kernberg!
- Schwerpunkt Narzissmus: Welche Optionen haben Sie bei Verzerrungen der verbalen Kommunikation? Welche Differentialdiagnosen des antisozialen Verhaltens gibt es?
- Schwerpunkt Sexualität: Das Liebesleben von PatientInnen mit schwerer Persönlichkeitsstörung und wie es therapeutisch verbessert werden kann
- Schwerpunkt Ausbildung: Wie TherapeutInnen auf die komplexe Behandlung von PatientInnen mit schwerer Persönlichkeitsstörung vorbereitet werden können
Dieses Buch richtet sich an:
- PsychotherapeuInnen, PsychologInnen, PsychiaterInnen,PsychologInnen und ÄrztInnen in Aus-/Weiterbildung
Aus dem Inhalt:
Persönlichkeitsstörungen | Das Spektrum der psychoanalytischen Psychotherapien | Narzisstische Pathologie | Erotik in der Übertragung | Realitätsverleugnung, Trauer und die Ausbildung von PsychotherapeutInnen
Inhaltsverzeichnis
Teil I Persönlichkeitsstörungen 1

1 Was ist die Persönlichkeit? 3

1.1 Die Komponenten der Persönlichkeit 5

2 Übersicht und Kritik der für das DSM-5 vorgeschlagenen Klassifikation der
Persönlichkeitsstörungen 17

2.1 Hintergrund 17
2.2 Eine entscheidende Kompromisslösung 18
2.3 Die ausgeschlossenen Kategorien 19
2.4 Das umfassende »Alternative Modell« 20
2.5 Kritische Überlegungen 21
2.6 Die doppelte Schicht der neurobiologischen und subjektiven intrapsychischen Strukturen 23
2.7 Schluss 25

3 Neurobiologische Korrelate der Objektbeziehungstheorie 27

3.1 Neurobiologische Grundlagen 27
3.2 Psychoanalytische Objektbeziehungstheorie 32
3.3 Borderline-Persönlichkeitsstörung: Eine paradigmatische Persönlichkeitsstörung unter Bedingungen der Borderline-Persönlichkeitsorganisation 36
3.4 Der Beitrag der Objektbeziehungstheorie zum Verständnis und zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung 38
3.5 Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) als Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsorganisation 38
3.6 Schluss 40

Teil II Das Spektrum der psychoanalytischen Psychotherapien 43

4 Die Grundelemente der psychoanalytischen Technik und psychoanalytischer Psychotherapien 45

4.1 Entwicklung der klassischen psychoanalytischen Technik im Kontext der modernen Objektbeziehungstheorie: Übersicht 46
4.2 Voraussetzungen der psychoanalytischen Arbeit 49
4.3 Definition und Analyse der vier Grundkomponenten der psychoanalytischen Behandlungstechnik 50
4.4 Unterscheidung der Psychoanalyse von psychoanalytischen Psychotherapien 59

5 Deutung bei Borderline-Pathologie. Ein klinisches Beispiel 67

5.1 Vorgeschichte 67
5.2 Die Sitzung 68

6 Das Spektrum der psychoanalytischen Behandlungstechniken 73

6.1 Charakteranalyse 75
6.2 Traumanalyse 78
6.3 Agieren, Enactment, Wiederholungszwang, Durcharbeiten 80
6.4 Negative therapeutische Reaktion 85
6.5 Somatisierung 87
6.6 Das psychoanalytische Feld 88
6.7 Beendigung 90
6.8 Schluss 92

7 Neue Entwicklungen in der Übertragungsfokussierten Psychotherapie 95

7.1 Strategien 96
7.2 Taktiken 97
7.3 Techniken 99
7.4 Beziehung der TFP zu anderen psychoanalytischen Behandlungsmethoden 100
7.5 Neue Entwicklungen 103
7.6 Praktische technische Innovationen 105
7.7 Sex und Geld: zwei Tabuthemen 116
7.8 Schluss 117

8 Eine Neuformulierung der Supportiven Psychodynamischen Psychotherapie 120

8.1 Psychodynamisch fundierte Supportive Psychotherapie – traditionelle Definition und Veränderungen des Verfahrens 121
8.2 Eine neudefinierte Behandlungsstrategie 122
8.3 Wichtige Behandlungstechniken bei der Anwendung der Supportiven Psychodynamischen
Psychotherapie 123
8.4 Behandlungstaktiken 127
8.5 Übersicht der allgemeinen Indikationen, Kontraindikationen und Frequenz 134
8.6 Vergleich zwischen der Supportiven Psychodynamischen Psychotherapie und der Übertragungsfokussierten Psychotherapie 135

Teil III Narzisstische Pathologie 137

9 Die Behandlung der schweren narzisstischen Pathologie – eine Übersicht 139

9.1 Gemeinsame Übertragungsmerkmale, die das pathologische Größenselbst widerspiegeln 141
9.2 Schluss 163

10 Verzerrungen des freien Assoziierens als narzisstische Abwehroperation und die zugrundeliegenden Ängste 165

11 Differenzialdiagnose antisozialen Verhaltens unter klinischem Blickwinkel 179

11.1 Das Spektrum des antisozialen Verhaltens 179
11.2 Diagnose 188

Teil IV Erotik in der Übertragung 193

12 Erotische Übertragung und Gegenübertragung bei Patienten mit schweren
Persönlichkeitsstörungen 195

12.1 Teil I: Evaluierung der Sexualpathologie 195
12.2 Ein erstes veritables Hindernis 195
12.3 Eine reife Fähigkeit, erfolgreich zu lieben 198
12.4 Allgemeine Voraussetzungen, die Therapeuten erfüllen sollten 200
12.5 Diagnostische Beurteilung 202
12.6 Sexuelle Konflikte auf der Ebene der neurotischen Persönlichkeitsorganisation 204

13 Erotische Übertragung und Gegenübertragung bei Patienten mit schweren
Persönlichkeitsstörungen 212

13.1 Teil II: Therapeutische Entwicklungen 212
13.2 Liebesbeziehungen von Patienten mit narzisstischer Persönlichkeitsstruktur 216
13.3 Scheinbar vollständige Auslöschung der Sexualität 220

Teil V Verleugnung der Realität, Trauer und die Ausbildung von Psychotherapeuten 225

14 Realitätsverleugnung 227

14.1 Schluss 238

15 Die langfristigen Auswirkungen des Trauerprozesses 239

16 Vorschlag für eine Erneuerung der psychoanalytischen Ausbildung 245

16.1 Erneuerung der Struktur der psychoanalytischen Ausbildung 245
16.2 Ein modernes Verständnis der psychoanalytischen Theorie 249
16.3 Die psychoanalytische Technik und ihre Anwendung 251
16.4 Erhalt und Bereicherung der subjektiven, intersubjektiven und existenziellen psychoanalytischen
Behandlungsverfahren 252

Sachverzeichnis 255