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Aus dem Café Größenwahn Berliner Reportagen
Aus dem Café Größenwahn
Berliner Reportagen




Egon Erwin Kisch

Wagenbach
EAN: 9783803112941 (ISBN: 3-8031-1294-X)
144 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, März, 2013

EUR 15,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Berlin in den Zwanzigern: Ein wildes Durcheinander, in dem nicht nur der politische Lärm wächst. Erst dank des "rasenden Reporters" mit dem gespitzten Ohr und dem noch spitzeren Bleistift erklingt die Sinfonie der Großstadt.
Rezension
Feinsinniger Humor, z.T. aber auch vordergründiger Zynismus. Erschreckende Sachlichkeit und subjektive Stilisierung. Egon Erwin Kisch beobachtet seine Zeit aufs Genaueste und kommentiert je nach Thema Ereignisse und Erfahrungen, Eindrücke und Empfindungen mit unterschiedlichsten sprachlich-stilistischen Mitteln. In "Aus dem Cafe Größenwahn" wurden kurze Texte und Reportagen der Berliner Zeit zusammengefasst. Es entsteht ein Querschnitt des Großstadtlebens von den Anfängen der Weimarer Rebublik bis zur Machtergreifung Hitlers. Humoristisch betrachtet er einen Zeitgeist, in dem Leichenschauhaus und Panoptikum als Attraktionen schaulustiger Leute dienen, charakterisiert die Kleinkunstszene, erzählt belustigt von der Inflation, kritisiert aber auch mahnend die politischen Gewalt um die Ermordungen Luxemburgs und Liebknechts und die Willkür der Polizei. Persönliche Berichte seiner Verhaftung nach dem Reichstagsbrand beenden die Textsammlung und hinterlassen beim Leser die Erkenntnis, dass hinter aller Lebensfreude und Freiheit der Metropole in den Zwanzigern der Blick auf zukünftige Entwicklungen verloren ging. Das Buch bietet somit als Zeitzeugnis einen wertvollen Einblick in das Berlin der ersten deutschen Demokratie. Als "Rasender Reporter" entwickelte Kisch einen journalistischen Stil, der bis heute lebendig wirkt und Unmittelbarkeit vermittelt.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nach langer Zeit wird der »rasende Reporter« endlich den Lesern wieder zugänglich gemacht: mit seinen schönsten Reportagen aus dem Berlin zwischen Kaiserreich und Republik. Sorgfältig ausgestattet mit Photos der Orte und ihrer Bewohner.

Kischs Miniaturen über das Berlin der 1920er Jahre haben die Genauigkeit des Blicks von außen: Wie sieht es aus in einer Stadt, die erst wenige Jahrzehnte zuvor »Reichshauptstadt« wurde, nach einem verlorenen Krieg, der Flucht des Kaisers, in einer ungewohnten Republik?
Und wie leben die Leute in dieser Riesenstadt, in die der Fortschritt verspätet und mit geradezu brutaler Gewalt einbricht: mit dem Elektrizitätswerk Rummelsburg, der Inflation, den Weltverbesserungsideen der Literaten im Café Größenwahn, der Polizei und ihrer Beute, mit Glühbirne und Grammophon.
Aber der Reporter aus Prag vergisst auch nicht seine Landsleute in Rixdorf, dem »Böhmischen Dorf«, er geht ebenso in die Schlachterläden wie zum Sechstagerennen, in spiritistische Sitzungen und zu Heiratsvermittlungen – immer mit Notizheft und offenen Ohren.
Inhaltsverzeichnis
Wie ich eine Frau suchte
Elf Totenköpfe auf dem Katheder
Echtestes Berlin W
Die Gerächte Bohème
Sittenlosigkeit in der Weste
Bacchanale gefällig?
Das Haus zu den veränderten Nasen
Professor Einstein stellt die Vorlesung ein
Die Untergrundbahn
Berlin vor...
Die Verarmung und Bereicherung der Berliner Straßen
Die Siegesallee
Garantiert echte Seekrankheit
Rettungsgürtel an einer kleinen Brücke
Experiment mit einem hohen Trinkgeld
Geheimkabinett des Anatomischen Museums
Elliptische Tretmühle
Dies ist das Haus der Opfer
Böhmisches Dorf in Berlin
Die Polizei und ihre Beute
Berlin bei der Arbeit
Berliner Schlächterläden
Razzia auf der Spree
In den Kasematten von Spandau

Anmerkungen
Editorische Notiz