Ein aktueller Minister der Bundesregierung ergreift das Wort gegen Rechts.

Heiko Maas verdeutlicht (unter Mitwirkung von Michael Ebmeyer) seine Bedenken gegen die demagogischen Tendenzen der neuen Rechten. Er greift eine Vielzahl gängiger "Argumente" gegen das etablierte demokratische System auf - verkürzt seien hier folgende Aspekte aufgeführt: Rechte "Argumente" und Propaganda - welchen Schatten wirft das auf unser Land und wie stehen wir unseren europäischen Partnern gegenüber da? Nutzung moderner Medien für plumpe Meinungsmache, Parlamentarische Demokratie und das was rechte Argumentation aus ihr macht, Unsere Gesellschaft in Gefahr?. Er bezieht dabei als überzeugter Demokrat Stellung für das demokratische System der Bundesrepublik Deutschland und für ein starkes Europa.
Einzelne Argumente von Rechts werden aufgegriffen und Stellung hiergegen bezogen. Als Abschluss jedes Kapitels steht ein Abschnitt unter der Überschrift "Was wir dagegen tun können".

Sicher ungewollt hat ausgerechnet ein propagandistisches Zitat dem Buch kurz nach seinem Erscheinen zu einem höheren Bekanntheitsgrad verholfen. Hiergegen hatte sich der Verlag völlig zur Recht juristisch verwahrt - Pech gehabt Herr Höcke!

Heiko Maas gelingt es in flüssiger Formulierungsweise zahlreiche "populistische" Argumente aufzugreifen und aus Sicht eines demokratischen "Profi-Politikers", eben aus Sicht einer politischen Führungskraft, aufzugreifen und zu erklären.
Richtige und wichtige Argumente - aber die Strategie gegen autoritäre und demagogische Tendenzen bleiben nach meinem Geschmack auf einem eher flachen Niveau, das die Entschlossenheit zum Handeln ein wenig vermissen lässt.
Die Rettung unserer demokratischen Streitkultur beispielsweise ist zweifelsfrei wichtig, aber wie kann der Staat (wohl besser die gewählten Vertreter des Volkes) diese Kultur der kontroversen Diskussion nutzen, aber eben ohne der Bevölkerung den Eindruck zu geben, es werde um "des Kaisers Bart" diskutiert. Mal ehrlich: Hin und wieder darf nicht der politische Diskurs im Zentrum stehen, sondern es ist rasches, eindeutiges HANDELN gefragt. Die demokratischen Kräfte unseres Landes werden sich gegen äußere Gefahren sicher zusammen tun. In diesem Zusammenhang finde ich es schade, dass Herr Maas an einigen Stellen zu offensichtlich die Kompetenz demokratischer Stellungnahmen lediglich (s)einer Partei zuschreibt. Ein Buch, das zentrale Aspekte unserer Gesellschaftsordnung zum Inhalt hat, sollte aus meiner Sicht auf derartige "Spitzen" gänzlich verzichten.
Sehr gelungen - und für eine breite Diskussion ausgelegt empfinde ich den Schluss des Buches: Die Stellung Deutschlands in und für Europa und mehr Beteiligung der Bürger an demokratischen Entscheidungsprozessen, ohne das System der parlamentarischen Demokratie zu negativeren.

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek

Mutig Position beziehen gegen Rechts!
Rechtspopulisten treten in den letzten Jahren immer lauter und unverhohlener auf – im Ausland, aber auch in Deutschland: Die AfD ist in mehrere Landesparlamente eingezogen, und rechte Demagogen versuchen mit ihren Hetzparolen die öffentliche Debatte zu vergiften.
Ein Bundesjustizminister, der dem Schutz unserer demokratischen Kultur verpflichtet ist, darf zu diesen Entwicklungen nicht schweigen: Heiko Maas hat Position bezogen – und sich durch seine klare Haltung zur Zielscheibe der Wut von Rechtsaußen gemacht.
In diesem engagierten, aber auch sehr persönlichen Buch präsentiert er seine Strategie gegen Rechts: Wir dürfen im Umgang mit Rechtspopulisten nicht »neutral« bleiben, wir müssen die Mühe der Diskussion, den Kampf für das bessere Argument auf uns nehmen und unsere Demokratie verteidigen – das gilt für die Politiker, aber genauso auch für jeden einzelnen Bürger.

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