Michael Felten schreibt in bodenständiger Weise über seine Erfahrungen und sein Blick von Schule. Mit gesundem Menschenverstand geht er die aktuelle Diskussion um Schule in drei thematischen Blöcken durch: Er hält ein Plädoyer für das Wesentliche im Bildungsprozess: dem guten führenden Lehrer, der in einer guten Beziehung zu seinen Schülern steht. Im zweiten methodischen Block nimmt er die Qualitäten und die Stärkung des Lehrers als wesentlichen Teil für jede Methodik in den Blick. Zuletzt untermauert er seine Thesen mit psychologischen Argumenten vor allem aus der Schule von Adler.
Das Buch ist vom Ansatz her empfehlenswert, jedoch scheint es stellenweise etwas subjektiv geschrieben und der interessierte Leser hätte sich punktuell möglicherweise mehr Rückverweise auf andere Autoren oder Erfahrungen gewünscht.
Nichts desto trotz macht das Werk dem Leser Mut - ungeachtet systemischer Schwächen und Defiziten des heutigen Schulsystems -, da es deutlich die Rolle des Lehreres hervorhebt und an dessen Stärken und Stärkung ansetzt. Vor allem der psychologische Teil zeigt oft vergessene und auch neue Aspekte des Unterrichtens auf, die erfolgsversprechend zu sein scheinen. Hinweg über alle technische Methodik zeigt Michael Felten auf, dass ohne ein ausreichendes Lehrer-Schüler-Beziehungsgeschehen erfolgreiches Unterrichten kaum möglich ist.
A. Hernadi, Lehrerbiliothek.de

Die Bildungsdebatte kreist zu sehr um Strukturfragen und Leistungsstandards. Schulerfolg und Chancengerechtigkeit sind aber vor allem eine Frage der Unterrichtsqualität. Angesichts veränderter Kindheiten erweisen sich steuernde Lehrformen der offenen Pädagogik als vielfach überlegen. Gefragt sind heute Führungsfreude, Methodenklarheit und Einfühlsamkeit.

Doch: Wie funktioniert Ermutigung? Wann gelingt Motivation? Was ist effiziente Klassenführung? Welche Anstöße helfen bei Lernproblemen? Michael Felten plädiert in seinem Buch eindringlich für einen neuen pädagogischen Zeitgeist: für ein un-verschämtes Besinnen auf Pädagogik, für ein selbst-bewusstes Beschränken im Methodischen und für ein tiefer-gehendes Bemühen um Psychologie in der Schule. Eine überraschende Orientierung für angehende, erfahrene oder ausgelaugte Lehrer – fundiert, knapp und leicht verständlich.

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