Wie man vor allem an den ersten Vergleichsarbeiten (VERA) sehen konnte, haben die getesteten Kinder in den Grundschulen (und auch die in den weiterführenden Schulen) gravierende Probleme damit, Texte sicher und richtig zu verstehen. Um dem entgegenzuwirken, muss verstärkt in den Grundschulen Abhilfe geschaffen werden. Dazu eignet sich dieses Lehrwerk vom Verlag an der Ruhr sehr gut: In sechs Kapiteln werden den Kindern Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, die sie zum besseren Textverständnis heranführt. Doch bevor es mit der Arbeit in der Schule losgeht, sollte sich die Lehrkraft erst einmal selbst ein Bild von dem Material machen. Dazu dient das lange und ausführliche Vorwort zu der Loseblattsammlung im praktischen Pappordner. Dabei wird erst einmal der Aufbau der Materialien erläutert. Es ist nämlich so, dass es für die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Schuljahre verschiedene Karten gibt, die ihnen beim Erfassen von Texten behilflich sein sollen. Dazu gehören neben den Tippkarten, auf denen die wichtigsten Punkte der Arbeitstechniken erläutert werden, die Auftragskarten. Diese stellen den Kindern interessante Aufgaben, die man differenziert bearbeiten kann. Zudem erhalten die Kinder vor ihrer Arbeit mit dem Material einen Arbeits-Pass, auf dem sie erledigte Arbeitsaufträge abhaken können. Somit können sie nicht nur in den dafür vorgesehenen Unterrichtseinheiten an dem Material arbeiten, sondern individuell in den Freiarbeitsphasen nach ihren eigenen Leistungen arbeiten. Um selbst eine Kontrolle zu haben, gibt es für die Kinder Lösungs- beziehungsweise Kontrollkarten, die die Lehrkraft an einem bestimmten Ort deponieren kann. Danach erhalten die Lehrkräfte noch einige hilfreiche Unterrichtstipps und Hilfen zu den einzelnen Themen, bevor es losgehen kann. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Markieren eines Textes. Darin lernen die Kinder mit Hilfe von Mark Markiermeister, wie man mit einem Textmarker arbeiten kann. Das erlernte Wissen können die Schülerinnen und Schüler nun anwenden und Texte zum "Stielaugeneffekt", zur "Quatscherities" oder zur "Klassenarbeitslähmung" bearbeiten. Zu jedem Text gibt es Fragen, auf die die Kinder im Text Antworten suchen müssen. Somit wird ihnen die Arbeit ein wenig erleichtert.
Gerri Gutgefragt zeigt den Kindern, wie man gute Fragen an den Text stellt. Dies wird auch wiederum an einigen lustigen Texten geübt, die die Kinder mit Sicherheit motivieren werden. Während Lilli Liesgeschwind den Kindern zeigt, wie man schnell lesen kann, zeigt Billi Blickfang, wie die gute Gestaltung einen Textes aussieht. Dazu gehört neben der ordentlichen Handschrift die Überschrift, die man sofort lesen können muss und die Gestaltung durch Bilder und Zeichnungen. Da entstehen per Handschrift oder am Computer schnell Zeugnisse, die zu verkaufen sind oder ein Aufruf, der den Mathematikunterricht retten soll.
Bei Sissi Schlagnach geht es dann darum, Fremdwörter nachzuschlagen. Sie zeigt den Kindern, wie man so etwas am besten macht und gibt hilfreiche Tipps, die sie sofort in die Tat umsetzen können. Auch dabei werden die Kinder über lustige Aufgaben stolpern, die ihnen die nötige Motivation verschaffen. Als letztes kommt die Spickzettel-AG zum Einsatz: Sie erklärt den Kindern, wie sie ihre Spickzettel schreiben sollten. Doch da sollte die Lehrkraft zuerst den Eltern bescheid geben, dass diese Unterrichtseinheit ernst gemeint ist, denn: Ein guter Spickzettel hilft beim Lernen. Durch die kleinen Bilder und kurzen Informationen lernen Schülerinnen und Schüler meist doch die Dinge, die sie sich vorher nicht merken konnten. Üben können das die Kinder nun anhand des afrikanischen Elefanten, des Blauwals oder des Geparden. Zu allen Tieren gibt es eine Art Steckbrief, verpackt in einem Text. Nur bei der nächsten Klassenarbeit würde ich ein besonderes Auge auf meine Schützlinge haben.
Alle Tipps und Übungen zum guten Textverständnis sind sehr gut gelungen. Die Arbeitsaufträge sind allesamt so gestaltet, dass die Kinder motiviert bei der Sache sind und gleichzeitig etwas lernen. Zudem kann man jedes Kapitel losgelöst von den restlichen bearbeiten und muss keine Reihenfolge einhalten.
Selbstverständlich muss man nicht alle Arbeitsaufträge mit den Kindern durchgehen, aber man kann sie ihnen als Angebot geben. Dazu eignet sich die Freiarbeit sehr gut.
Die erlernten Arbeitstechniken können die Kinder nicht nur in der Grundschule anwenden, sondern sie bekommen einen optimalen Grundstein gelegt, der ihnen in ihrem weiteren Leben hilft: Sie bekommen Arbeitstechniken an die Hand, die sie zu jedem Text einsetzen können. Sehr schön dabei finde ich die Vielfalt der Angebote, denn nicht jeder Mensch kommt mit dem Markieren durch einen Textmarker zurecht, sondern benötigt eine gute Alternative.

Daniela Hüttner für www.lehrerbibliothek.de

Mit gewohnt wortwitzigen Übungstexten der Autorin A. Grabe erarbeiten und üben die Kinder wichtige Techniken zum Textverständnis: Sie markieren Schlüsselwörter, überfliegen Texte, schlagen Wörter nach, formulieren Fragen zu Texten, fassen Wichtiges zusammen und gestalten Plakate. Sechs Figuren mit passenden Merksprüchen veranschaulichen die Übungsbereiche. Die Kartei eignet sich zur Erarbeitung, aber auch zur gezielten Wiederholung.
Legen Sie den Grundstein zum besseren Textverständnis! Das hilft in allen Fächern.
Mit zwei Varianten von Auftragskarten: Für die Einzel- und Gruppenarbeit.

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