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Anthropologie statt Metaphysik  1. Auflage in der Beck'schen Reihe 2010

Die erste Auflage dieses Buches erschien im Jahr 2007 in gebundener Form. Die vorliegende Ausgabe ist um zwei Beiträge erweitert.
Anthropologie statt Metaphysik


1. Auflage in der Beck'schen Reihe 2010



Die erste Auflage dieses Buches erschien im Jahr 2007 in gebundener Form. Die vorliegende Ausgabe ist um zwei Beiträge erweitert.

Ernst Tugendhat

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406597978 (ISBN: 3-406-59797-1)
240 Seiten, paperback, 13 x 19cm, Februar, 2010, mit 2 Abbildungen

EUR 12,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Band nimmt Gedankengänge auf, die Ernst Tugendhat in seinem Buch Egozentrizität und Mystik ausgeführt hat. Die Religion, die im vorherigen Buch neben der Mystik ein Randdasein führte, tritt jetzt in den Vordergrund. Für die Neuauflage hat Ernst Tugendhat den Band um zwei neue Beiträge erweitert: Nazismus und Universalismus. Ist die universalistische Moral historisch erklärbar? und Noch einmal über normative Gleichheit. Was immer Metaphysik heißen mag, es reduziert sich, so die These dieses Buches, auf Anthropologie, weil alle metaphysischen Themen sich als Elemente des menschlichen Verstehens erweisen. Sodann kommt Ernst Tugendhat noch zu einer anderen Erklärung für den Primat der Anthropologie: Alles Historische verliert seine Gültigkeit für uns, wenn es sich nur aus Tradition begründen läßt; und so bleibt die Frage nach dem Sein des Menschen übrig, wenn alles, was nur zu Traditionen gehört, wie ein Vorhang weggezogen wird. Was aber ist philosophische Anthropologie, und wodurch unterscheidet sie sich von der empirischen Anthropologie? Das Buch geht diesen Fragen nach und widmet sich daneben anthropologischen Einzelthemen wie Willensfreiheit, intellektuelle Redlichkeit, Moral, Religion und unser Verhältnis zum Tod.
Rezension
Um die beiden Begriffe aus dem Titel dieses Buches als Schlüsselbegriffe zu verstehen, sei die Kernthese Ernst Tugendhats benannt: Alle Metaphysik reduziert sich auf Anthropologie, weil alle metaphysischen Themen sich als Elemente des menschlichen Verstehens erweisen. Das ist letztlich eine Bestätigung der Religionskritik Feuerbachs, der ja bekanntlich alle Theologie als Anthropologie deutet. Im Zentrum menschlichen Denkens steht mithin die Anthropologie, nicht die Metaphysik. Deshalb werden auch die zentralen Themen der Anthropologie behandelt: Willensfreiheit, intellektuelle Redlichkeit, Moral, Religion und unser Verhältnis zum Tod. Religion ist zwar ein mesnchliches Grundbedürfnis, sie scheitert aber an der intellektuellen Redlichkeit.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ernst Tugendhat, geb. 1930 in Brünn, lebt jetzt in Tübingen. Er ist emeritierter Professor für Philosophie der Freien Universität Berlin und Honorarprofessor an der Universität Tübingen.

Veröffentlichungen:
"Vorlesungen zur Einführung in die sprachanalytische Philosophie" (1976)
"Selbstbewußtsein und Selbstbestimmung" (1979)
"Vorlesungen über Ethik" (1993)

80. Geburtstag am 8. März 2010

Pressestimmen:
"Die Reflexion über ethische Grundsätze steht im Mittelpunkt der philosophischen Arbeit von Ernst Tugendhat, der neben Jürgen Habermas als Verkörperung eines emanzipatorischen Denkens in Deutschland angesehen wird."
Nikolaus Halmer, Die Furche, 4. März 2010
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Vorwort zur 2. Auflage

Teil I: Zur philosophischen Anthropologie im allgemeinen

1. Nietzsche und die philosophische Anthropologie: Das Problem der immanenten Transzendenz
2. Anthropologie als «erste Philosophie»

Teil II: Einzelthemen der philosophischen Anthropologie

3. Willensfreiheit und Determinismus.
Nachtrag 2006
4. Retraktationen zur intellektuellen Redlichkeit
5. Das Problem einer autonomen Moral
6. Der Ursprung der Gleichheit in Recht und Moral

Teil III: Tod, Religion und Mystik in anthropologischer Sicht

7. Unsere Angst vor dem Tod
8. Über Mystik. Vortrag anläßlich der Verleihung des Meister-Eckhart-Preises
9. Über Religion

Anhang zur 2. Auflage

10. Nazismus und Universalismus. Ist die universalistische Moral historisch erklärbar?
11. Noch einmal über normative Gleichheit

Nachweise