Eisblau für A, Gold für L, Rosa für I, Dunkelblau für C, Grau für E - daraus entsteht der Name Alice. Der obdachlose Daniel buchstabiert den Namen seiner Tochter mit diesen Farben. Mit aufgesammelten und achtlos dahingeworfenem Dingen bastelt er Gegenstände, die den Namen seiner Tochter ausdrücken sollen. Alice dagegen weiß nicht, dass Daniel ihr leiblicher Vater ist und sie kennt ihn auch nicht. Die Geschichte aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt und entfaltet sich zu einem modernen Märchen über Liebe und Hass, Leben und Tod, Glück und Unglück. Eine unterhaltsame Erzählung, die in ihrem Erzählfluss aber recht schwerfällig dahinplätschert. Mich hat die zu Beginn des Romans beschriebene besondere Wahrnehmungsfähigkeit der Synästhesie zunächst sehr fasziniert. Schade, dass die Autorin diesen besondere Akzent nicht weiter entfaltet hat.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de

Sarah Butler ist Anfang Dreißig und lebt in Manchester. Sie ist Geschäftsführerin eines Beratungsunternehmens, das literarische und künstlerische Projekte vorantreibt. Sie war Stipendiatin verschiedener Literaturförderungen und unterrichtete Kreatives Schreiben am British Council in Kuala Lumpur. "Alice, wie Daniel sie sah" ist ihr erster Roman, der in dreizehn Sprachen übersetzt wurde.