Es sind Miniaturen des großen römischen Novellisten Alberto Moravia (1907-1990), kurze, präzise, einfühlsame Erzählungen, ausgewählt von Klaus Wagenbach, die alle um ein Thema, um DAS Thema kreisen: Liebe und Frauen. Der existentialistisch geprägte Autor variiert in seinem gesamten Werk wesentlich das Thema der Macht von Geschlecht und Geld, schildert aber auch das Schicksal der kleinen Leute in seiner Heimatstadt Rom: Neben starken Frauenfiguren prägt die Atmosphäre der italienischen Hauptstadt die Schriften Moravias. Es ist auch ein Mosaik des römischen Lebens. Und das alles passt in den italophilen Berliner Wagenbach-Verlag.


Dieter Bach, lehrerbibliothek.de

»Moravia vergisst keinen Augenblick lang, dass ein Erzähler erzählen muß, immer weiter erzählen, dass er seinen Leser an der Gurgel packen muss, damit ihm die Lust am Abenteuer des Lesens nicht vergeht.«
Enzo Siciliano

Am aufregendsten sind Moravias Paarbildungen: Wie und wodurch werden gerade diese Frau und dieser Mann ein Paar? Durch Blicke, Reden, Arbeit, ein gemeinsames Bad oder ein gemeinsames Bett? Und wie verhalten sich dabei, ach, die Frauen?
Auf wenigen Seiten vermag Moravia Schicksale zu erzählen, drastisch, und dennoch lebendig, unsentimental, fast heiter. Ein Erzähler, der nicht nur als Mann, sondern auch als Frau auftritt und jedes Mal förmlich in seinen Figuren verschwindet – ein Voyeur von innen.

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