Auch nach über 20 Jahren ist meine Begeisterung für den Roman „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder ungebrochen. Immer wieder hat er mich in Auszügen oder als Komplettausgabe dabei unterstützt, junge Menschen für die Welt der Philosophie zu begeistern oder sie zumindest neugierig zu machen. Nun habe ich Gaarders neuen Roman „2084“ vor mir liegen. Die Lektüre hat mich ein wenig verwirrt. Das mag daran liegen, dass ich den Vergleich zu und die Begeisterung für „Sofies Welt“ beim Lesen nicht ausblenden konnte. Bei anderen Nachfolgewerken wie „Das Orangenmädchen“ oder „Die Frau mit dem roten Tuch“ hatte der Vergleich mich nicht so sehr beim Lesen blockiert, standen doch auch hier Fragen nach dem Sein und dem Sinn im Mittelpunkt der philosophischen Erkundungen. „2084 – Noras Welt“ kommt dagegen sehr moralisierend daher und auch die Geschichte, in die das Thema verpackt ist, wirkt erzählerisch eher farblos und nüchtern. Die 16-jährige Nora bangt um die Zukunft der Erde und nimmt den Leser mit in die Welt ihrer Träume. Darin wird eine beängstigende Zukunft gemalt und die Gefahr der Erderwärmung und Klimakatastrophe entfaltet. Neben der Geschichte bietet der Autor auch viele Fachinformationen zum Thema, die zum Teil sehr umfangreich sind und den Erzählfluss ausbremsen. Jostein Gaarder packt zweifellos ein wichtiges Thema an, die Umsetzung ist dabei eher nicht gelungen. Die Umsetzung als Hörbuch ist gut gelungen und kann auch in einzelnen Kapiteln im Unterricht eingesetzt werden.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de

Über Jostein Gaarder (Autor)

Der Autor Jostein Gaarder, geboren1952 , lebt als freier Schriftsteller in Oslo. "Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder, ...bin nie von der Brücke gesprungen oder auf meinen Skiern zum Nordpol aufgebrochen. Insofern ist meine Biographie nicht sehr erregend. Entweder habe ich gelesen oder geschrieben... ."
Jostein Gaarder studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften und unterrichtete danach Philosophie an Schulen und in der Erwachsenenbildung. Sein erstes Buch, ein Erzählband, erschien 1986, sein erstes Kinderbuch 1987.

Für Sofies Welt erhielt Jostein Gaarder, neben zahlreichen anderen Auszeichnungen, 1994 den Deutschen Jugendliteraturpreis und wurde 1996 mit dem polnischen Janusz-Korczak-Preis für die Vermittlung philosophischer Inhalte an Kinder ausgezeichnet.

"Philosophieren bedeutet, über das Leben nachzudenken, und jeder, der sich wundert, philosophiert."
JOSTEIN GAARDER

Klaus Hagerup, geboren 1946 in Oslo, hatte als Schauspieler Engagements an den großen Bühnen Norwegens und wirkte in vielen Film- und Fernsehproduktionen mit. Er arbeitet als Regisseur und hat zahlreiche preisgekrönte Romane für Erwachsene und Jugendliche verfasst, die in achtzehn Sprachen übersetzt wurden. „Der letzte Akt“ ist sein Krimidebüt.

Über Rosalie Thomass (Sprecherin)
Die 1987 geborene Schauspielerin Rosalie Thomass sammelte ihre ersten Bühnenerfahrungen am Münchner Volkstheater. Bis 2005 war sie Mitglied der Jugendtheatergruppe der Münchner Kammerspiele. Erstmals einem breiteren Publikum bekannt wurde Rosalie Thomass 2005 in Dominik Grafs Polizeiruf 110 - Er sollte tot, für den sie u. a. den Bayerischen und den Deutschen Fernsehpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin erhielt. Es folgten weitere Rollen u. a. in den Kinofilmen Eine ganz heiße Nummer, Beste Zeit und Beste Gegend.

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