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1812: Napoleons Feldzug in Russland  Aus dem Englischen von Ruth Keen und Erhard Stölting
1812: Napoleons Feldzug in Russland


Aus dem Englischen von Ruth Keen und Erhard Stölting

Adam Zamoyski

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406631702 (ISBN: 3-406-63170-3)
720 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2012, Mit 60 Abbildungen und 24 Karten

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
1812 ist die Geschichte davon, wie der mächtigste Mann der Welt mit der größten Armee aller Zeiten seinem Untergang begegnet. Die Höllenfahrt der Grande Armeée in den eisigen Weiten Russlands war nicht nur eine beispiellose militärische Katastrophe, sondern auch eine jede Vorstellungskraft sprengende menschliche Tragödie. Bis heute lebt die Erinnerung an den Schrecken und den Wahnsinn dieses Feldzuges fort, mit dem Napoleon Bonaparte seine Herrschaft über Europa verspielt. Leo Tolstoj haben die dramatischen Ereignisse dieses Jahres zum wohl berühmtesten Roman der Weltliteratur - 'Krieg und Frieden' - inspiriert.

Adam Zamoyski schildert in seinem brillant recherchierten und geschriebenen Buch, was damals geschah. Er läßt uns teilhaben an den Überlegungen und Entscheidungen Napoleons und Alexanders und der militärischen Führer auf beiden Seiten. Er schildert den Verlauf der Invasion, das Katz-und-Maus-Spiel der Strategen, die unheimlichen Tage im eroberten, aber brennenden Moskau, das Brüten des Empereurs, der seinen herannahenden Ruin erahnt, den unfaßbar grauenvollen Rückzug. Vor allem aber erzählt er mit einer literarischen Intensität vom Schicksal der einfachen Soldaten, die einem beim Lesen schier das Herz zerreißt und dieses Buch in den Rang eines militärhistorischen Meisterwerks erhebt.

Adam Zamoyski, geboren 1949 in New York, wuchs in England auf und studierte Geschichte und Sprachen in Oxford. Seine adlige Familie floh 1939 nach der deutschen und sowjetischen Invasion aus Polen. Er lebt als freier Autor und Historiker in London. Sein Buch '1812' und seine Biographie über Frédéric Chopin wurden in acht Sprachen übersetzt. Adam Zamoyski ist Fellow der Society of Antiquaries, der Royal Society of Arts und der Royal Society of Literature. Er ist mit der Malerin Emma Sergeant verheiratet.
Rezension
Die Schlacht von Borodino "... war das größte Massaker seit Menschengedenken und würde erst wieder 1916, am ersten Tag der Schlacht an der Somme, übertroffen werden." (324) schreibt Adam Zamoyski in seinem grandiosen Panorama eines verheerenden Feldzuges. Hatte meine Lektüre von 'Krieg und Frieden' das Geschehen von 1812 trotz der Präzision und Anschaulichkeit Tolstojs in einer literarisch überhöhten Vergangenheit belassen, gab mir erst Jahre später die berühmte Grafik Minards (die die Verluste Napoleons als einen immer dünner werdenden Fluss darstellt) eine Ahnung davon, um was für eine militärische und vor allem menschliche Katatstrophe es sich gehandelt haben musste. Zamoyskis Monographie '1812' verwandelt diese Ahnung jetzt in eine anschauliche und brutale Gewissheit. Wie in wenigen anderen Büchern über Kriege und berühmte Feldzüge stehen hier tatsächlich die einzelnen Soldaten, die konkreten Ereignisse und Landschaften, die Tausende von individuellen Tragödien im Mittelpunkt, ohne dass deshalb die politischen Dimensionen und die strategischen Entscheidungen und Entwicklungen des napoleonischen Feldzuges und der russischen Gegenwehr aus dem Blick gerieten. In einer überzeugenden Balance von historischer Information und erzählender Darstellung entfaltet sich ein Panorama der Hybris und des Schreckens, das schnell die Illusion zerstört, der Krieg sei erst im 20. Jahrhundert barbarisch geworden. Gleichzeitig entwirft Zamoyski ein lebendiges Bild Napoleons und der Faszination, die er in seiner Zeit und auf viele Menschen, vor allem aber auch auf die Soldaten seiner Armeen ausgeübt hat. So verbindet sich die präzise Darstellung mit der letztlich nicht beantworteten (und vielleicht nicht beantwortbaren) Frage, wie es möglich ist, dass einzelne Menschen wie Napoleon oder Zar Alexander mit ihren eben auch absurden und willkürlichen Entscheidungen zum Schicksal von Hunderttausenden werden konnten.

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Napoleons Feldzug in Russland war das vielleicht größte militärische Desaster aller Zeiten und eine menschliche Tragödie von beispiellosen Ausmaßen – das erste historische Beispiel eines totalen Krieges. 1812 ist das meisterhafte Epos über die Hybris eines Eroberers, den Wahnsinn des Krieges und einen der dramatischsten Wendepunkte der Weltgeschichte.
Adam Zamoyski hat eine Vielzahl von Augenzeugenberichten in französischer, russischer, deutscher, polnischer und italienischer Sprache, oft erstmals, ausgewertet und eine unerhört lebendige, prägnant urteilende und brillant geschriebene histoire totale, ein „Krieg und Frieden“ der Militärgeschichte, geschrieben. Das Ergebnis ist ein unvergessliches Buch, das Geschichte so hautnah erzählt, wie es nur wenigen Autoren gelingt.

„Mitreißend … Ein brillantes Stück narrativer Historie, voll schillernd komponierter Einzelbeschreibungen, ein rundum faszinierender Bericht über eines der wahrscheinlich größten militärischen Desaster aller Zeiten … Zamoyskis Darstellung des Feldzugs von 1812 ist ein Musterbeispiel an Eleganz und Klarheit.“
T.J. Binyan

„Ein absolut bewundernswertes Buch.“
Antony Beevor
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung

1. Caesar
2. Alexander
3. Die Seele Europas
4. Wider Willen auf dem Weg zum Krieg
5. La Grande Armée
6. Die Konfrontation
7. Der Rubikon
8. Wilna
9. Der zögerliche Krieg
10. Das Herz Rußlands
11. Totaler Krieg
12. Kutusow
13. Die Schlacht um Moskau
14. Schaler Sieg
15. Patt
16. Zerstreuungen in Moskau
17. Der Marsch nach Nirgendwo
18. Der Rückzug
19. Trügerisches Smolensk
20. Das Ende der Moskauer Armee
21. Die Beresina
22. Im Gebiet des Todes
23. Am Ende des Weges
24. Die Gesundheit Seiner Majestät
25. Die Legende

Anhang
Nachbemerkung der Übersetzer
Liste der wichtigen Toponyme im Kriegsgebiet
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweis
Personenregister